Ultraschallbehandlung bei Krebs: Ärzte entfernen Brustkrebs ohne Operation

Von Cornelia Scherpe
11. Dezember 2013

Die Medizin benutzt Ultraschallgeräte, um damit das Innere des Menschen sichtbar zu machen und so Diagnosen zu stellen. Doch bereits seit einiger Zeit sind spezielle Ultraschallgeräte auch als Therapiewerkzeuge im Einsatz. Da man weiß, dass durch Ultraschallwellen das Gewebe erwärmt wird, muss man die Wellen nur stark genug bündeln, um durch die entstehende Hitze Zellen zu vernichten. Dieser fokussierte Ultraschall wurde nun zum ersten Mal eingesetzt, um Krebszellen ganz ohne chirurgischen Eingriff zu entfernen.

Behandlung mit fokussierten Ultraschallwellen bei zwölf Patientinnen

Dafür arbeitete man mit zwölf Patientinnen, die an Brustkrebs litten. Bei jeder Frau war der Tumor nicht größer als 2 Zentimeter und lag so im Gewebe, dass der Ultraschall ihn auch erreichen konnte. Der Hochleistungsschallgeber bündelte die Wellen nun genau auf den Tumor und zerstörte so die bösartigen Zellen. Da es zu keiner OP an sich kommen musste, konnten sich alle Patientinnen ambulant behandeln lassen. Die allgemeinen Risiken einer Operation fielen damit also schon weg.

Breiter Einsatz des Verfahrens noch fraglich

Um überprüfen zu können, ob die Tumoren wirklich durch den Ultraschall restlos vernichtet worden waren, führte man abschließend eine Operation bei jeder Patientin durch. Das Ergebnis fiel dabei äußerst positiv aus. Bei immerhin zehn von zwölf Frauen waren tatsächlich alle Krebszellen verschwunden. Der Ultraschall hatte also den kompletten Brustkrebs geheilt.

Trotz dieses guten Ergebnisses bleiben auch die Ärzte aus der Studie eher zurückhaltend, wenn es um die Frage nach dem breiten Einsatz des Verfahrens geht. Sie geben zu bedenken, dass Brustkrebs sich erheblich verschlimmern kann, wenn ein Tumor nicht komplett entfernt wird. Ist der Ultraschall also im Einzelfall nicht zu 100 Prozent erfolgreich, können die Heilungschancen danach schlechter stehen.