Hat die Dichte des Brustgewebes einen Einfluss auf das Krebsrisiko?

Von Cornelia Scherpe
15. Juli 2013

Ob eine Frau einmal Brustkrebs bekommen wird oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab. Schon länger im Gespräch ist die Frage, ob auch die Dichte des Gewebes in der Brust einen Einfluss auf die individuelle Gefahr hat. Bisher gab es dazu wenige Studien und auch eine aktuelle Untersuchung kann kein eindeutiges Ergebnis liefern. Jene Ärzte, die einen Zusammenhang sehen, gehen davon aus, dass weniger Dichte automatisch zu einem kleineren Risiko führt.

In der aktuellen Studie konnte das so nicht belegt werden. Man untersuchte Probandinnen mit ganz verschiedener Dichte der Brust und unterteilte sie entsprechend in Gruppen. Dann registrierte man, welche der Damen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs erkrankten. Dabei waren die Zahlen in den Gruppen aber vergleichbar, sodass man die Dichte des Gewebes eher nicht als Faktor ansehen kann.

Allerdings sind sich die Forscher auch bei dieser aktuellen Studie nicht ganz einig, denn es gibt durchaus Abweichungen; sie sind nur sehr klein und daher statistisch nicht relevant. Kritiker gehen aber davon aus, dass in einer größeren Stichprobe die Unterschiede vielleicht messbarer ausfallen würden. Wer an Brustkrebs erkrankt war, dessen Brustdichte lag im Mitte bei 25,2 Prozent. Bei den gesunden Frauen kam man dagegen nur auf 22,5 Prozent, was durchaus von weniger Dichte zeugt.

Während der zehn Jahre der Beobachtung nahm die Dichte bei jeder Frau ab, was aus biologischer Sicht völlig normal ist. Bei den Krebspatientinnen blieb aber auch am Ende der Studie mehr Volumen übrig. Bei ihnen war eine Dichte von durchschnittlich 14,4 Prozent geblieben, bei den gesunden Damen kam man dagegen nur auf zwölf Prozent.