Alternativmedizin bei Brustkrebs - viele Patientinnen sind dafür

Von Cornelia Scherpe
11. Dezember 2012

In den letzten Jahrzehnten hat sich neben der gängigen Schulmedizin auch immer stärker die Alternativmedizin etabliert. EU-weit spricht man von CAM-Therapien, wenn man Behandlungen der komplementären und alternativen Medizin zusammenfasst.

Eine Umfrage zeigt nun, wie viele Frauen mit Brustkrebs sich für CAM interessieren, doch aus Gründen der Scham oder Unsicherheit ihren Onkologen nicht darauf ansprechen. Dies bedeutet allerdings nicht, dass sie keine alternativen Therapien machen. Sie verlassen sich auf unseriöse Quellen wie Berichte aus dem Internet und versuchen sich selbst zu versorgen.

In Freiburg befragte man 170 Patientinnen via Fragebogen. Dabei gaben 63 Prozent an, dass sie CAM benutzen würden. Besah man nur die Bögen von Patientinnen im fortgeschrittenem Stadium, kam man sogar auf 80 Prozent.

Diese CAM-Gruppe wurde befragt, was genau sie unternehme. 66 Prozent gaben an, dass sie Präparate wie Vitamine oder Mineralstoffe einnehmen würde. 51 Prozent verließen sich auf Mistelpräparate und 43 Prozent schworen auf Yoga oder andere aktive Entspannungsübungen. 29 Prozent setzten auf Homöopathie und 14 Prozent auf manuelle Therapien. Akupunktur ließen 10 Prozent durchführen.

Auf die Frage, weshalb die Frauen diese Therapien machten, antworteten alle recht ähnlich. Sie wollten ihren allgemeinen Zustand verbessern und aktiv dem Krebs begegnen. Viele hofften durch die Maßnahmen auch, dass sie mehr Selbstheilungskräfte gegen den Krebs mobilisieren könnten.

Von den 37 Prozent, die angaben nicht mit CAM zu arbeiten, sagten 31 Prozent, dass sie einfach noch nicht über solche Alternativen nachgedacht hatten.

34 Prozent waren aber einfach auch zu überzeugt von der Schulmedizin und daher nicht auf die Idee gekommen.