Frauen in der Nachtschicht - das Risiko für Brustkrebs steigt

Von Cornelia Scherpe
19. September 2012

Bereits in älteren Studien kam immer wieder heraus, dass die Arbeit in einer Nachtschicht für den Menschen auf Dauer ungesund ist. Durch den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen ist das dauerhafte Leben gegen die innere Uhr gefährlich. Dinge wie Schlafstörungen, Depressionen und Herz-Kreislauf-Probleme können schneller auftreten. Eine aktuelle Studie hat nun auch belegt, dass Frauen in der Nachtschicht über ein erhöhtes Krebsrisiko nachdenken müssen. Die Gefahr für Brustkrebs steigt so stark an, dass sie sich nach einigen Jahren verdoppelt hat.

In der Studie wurden Frauen im dänischen Militärdienst untersucht. 141 von ihnen litten an Brustkrebs, während 551 andere keine Tumoren hatten. Es zeigte sich, dass die Damen, die häufig in einer Nachtschicht eingesetzt wurden, ein gesteigertes Risiko hatten. Insgesamt war die Gefahr um 40 Prozent höher. Frauen, die nur ein mal oder maximal zwei Mal in der Woche nachts arbeiten mussten, fielen allerdings noch nicht in diese Risikogruppe. In allen anderen Fällen stieg das Risiko kontinuierlich weiter und hatte sich nach 15 Jahren schon verdoppelt. Im Interview mit den Frauen stellte sich heraus, dass vor allen Dingen die an Brustkrebs erkrankt waren, die sich selbst als Frühaufsteherinnen bezeichnet hatten. Die Forscher gehen davon aus, dass der Hormonhaushalt aus dem natürlichen Gleichgewicht kommt, wenn man beständig gegen den eigenen Biorhythmus aufstehen und schlafen muss.

Viele Frauen arbeiten heutzutage abends oder nachts. Ein Viertel der erwerbstätigen Frauen arbeitet abends zwischen 18 Uhr und 23 Uhr. Gut eine Million der Arbeiterinnen muss auch nachts, also zwischen 23 Uhr und 6 Uhr arbeiten.