Umdenken bei Brustkrebs - Entfernung gesunder Lymphknoten macht keinen Sinn

Von Cornelia Scherpe
14. September 2012

Frauen, bei denen Brustkrebs in einem frühen Stadium erkannt wird, haben meist gute Chancen, den Krebs zu besiegen. In vielen Fällen kann sogar die weibliche Brust in ihrer Form erhalten bleiben. Es ist allerdings schon lange ein Thema in der Forschung, dass die Frauen eine sogenannte Axilladissektion bekommen sollten. Das bedeutet, dass gesunde Lymphknoten entfernt werden. Das will man in dem Gedanken tun, dass der Krebs keine Chance hat, in diese zu streuen und so Metastasen zu bilden.

Doch eine aktuelle Studie belegt schwarz auf weiß, dass es Frauen nach einer Axilladissektion nicht besser geht als anderen Frauen, denen diese Therapiemaßnahme nicht zu Gute kam. Das bedeutet, dass man wohl in der Brustkrebstherapie umdenken muss. In der Studie wurden Frauen betreut, bei denen Brustkrebs mit Sicherheit festgestellt werden konnte. Allerdings befand sich der Tumor bei allen Patientinnen in einem frühen Stadium. Man teilte die Damen in zwei Gruppen. Beide Gruppen wurden nach den Standardverfahren behandelt, doch bei einer Hälfte wendete man zusätzlich die Axilladissektion an. Es zeigte sich in der Nachbeobachtungszeit, dass es dieser Gruppe deswegen keineswegs besser ging. Weder verlängerte sich die Zeit ohne ein erneutes Auftreten des Krebs, noch erhöhte sich das Gesamtüberleben. Der Eingriff scheint also ohne Nutzen zu sein.