Besiegte Tumoren - treten später wieder Krebszellen im Blut auf, deutet das auf einen Rückfall hin

Von Cornelia Scherpe
28. Juni 2012

Inzwischen gibt es mehr und mehr Menschen, die ihren Krebs besiegen können. Eine Studie hat nun gezeigt, wann bei diesen Patienten dennoch Vorsicht angebracht ist. Demnach kann nach dem Sieg gegen den Krebs von einem Rückfall ausgegangen werden, sobald wieder Krebszellen im Blut auftreten. Auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch keine neuen Tumoren oder Metastasen entstanden sind, ist ein Rückfall sehr wahrscheinlich.

Diese Erkenntnis stammt aus einer Studie mit 302 Frauen, die an Brustkrebs gelitten hatten. Sie alle konnten in der Primärtherapie ihren Krebs besiegen und galten seit mindestens fünf Jahren als geheilt. Allerdings hat die Praxis gezeigt, dass gut 25 Prozent dieser Patientinnen später einen Rückfall erleiden werden. Man untersuchte die gesunden Frauen und wertete dabei auch ihr Blut aus. Man forschte darin nach CTC, nach zirkulierende Tumorzellen. Diese schwimmen frei im Blutstrom und können relativ leicht ermittelt werden. Bei 73 der Probandinnen konnte mindestens eine Krebszelle auf 7,5 Milliliter Blut festgestellt werden. Das entspricht 24 Prozent aller Patientinnen. Bei weiteren zehn Prozent fand man sogar zwei und bei fünf Prozent drei oder mehr CTC in der gleichen Blutmenge. Dies fiel mit der Rückfallrate der Frauen zusammen, wie das weitere Beobachten ergab.

Während nur zwei Prozent der Frauen ohne Krebszellen im Blut einen Rückfall hatten, waren es in der anderen Gruppe schon zehn Prozent. Die allgemeine Überlebenszeit verkürzte sich zudem, je mehr CTC bei einer Frau festgestellt werden konnten. Damit belegt die Studie, wie sinnvoll ein Bluttest bei diesen Patienten ist. Eine Früherkennung weiterer Fälle wird so leichter möglich.