Kann Jodmangel zu Brustkrebs führen?

Von Cornelia Scherpe
28. März 2012

Wer über die Nahrung zu wenig Jod zu sich nimmt, der schadet damit auf Dauer seiner Schilddrüse. Das ist allgemein bekannt. Was jedoch völlig neu ist: der Mangel an Jod kann offenbar auch das Brustgewebe negativ beeinflussen und damit Brustkrebs fördern. Bedeutet das auch im Umkehrschluss, dass die Einnahme von Jod Frauen vor dem gefürchteten Krebs schützen kann? Zumindest mehrere Studien kommen zu diesen Schlussfolgerungen.

Einige experimentierten mit Versuchstieren, andere arbeiteten auch schon mit Probanden. Bei weiblichen Nagern konnte zum Beispiel durch die Vergabe von Jod das Risiko auf Brustkrebs um 70 Prozent gesenkt werden. Sogar Patientinnen mit bereits bestehendem Krebsleiden reagierten äußerst positiv auf die Vergabe von Jod. Bei Frauen, die dabei über einen Monat hinweg jeden Tag mit vier Milligramm versorgt wurden, zeigten deutliche Besserungen ihrer Tumoren.

Zellproben vor und nach der Therapie zeugten deutliche Unterschiede. im Schnitt hatte sich die Wachstumsrate der Karzinome tatsächlich um die Hälfte reduziert. Diese Studie wird von allen Onkologen mit großem Interesse betrachtet. Da die Ergebnisse so viel versprechend sind, gedenkt man eine Jod-Therapie bei Brustkrebspatienten einzuführen.