Mittel Bevacizumab beseitigt Brustkrebs - auch ohne komplette Entfernung der Brust

Von Cornelia Scherpe
30. Januar 2012

Bei Brustkrebs kann es nötig werden, dass der Tumor in einer Operation entfernt wird. Das ist für jede Frau eine ungeheure Belastung. Allerdings gibt es auch eine Hoffnung, den Krebs präoperativ, also vor jedem chirurgischen Eingriff, so zu verkleinern, dass er leichter entfernt werden kann und die Brust erhalten bleibt. Dazu könnte das Mittel Bevacizumab eingesetzt werden. Bisher ist dieses eigentlich nur dafür zugelassen, dass metastasierender Krebs in der Brust aufgehalten wird.

In den USA hat man nun Studien durchgeführt, die das Mittel auch allgemein gegen Mammakarzinome eingesetzt haben. Man hofft damit zu zeigen, dass allgemein ein längeres Leben der Patientinnen ermöglicht wird. Außerdem soll so der Tumor so weit verkleinert werden, dass eine Operation durchgeführt werden kann, bei der dennoch die weibliche Brust an sich erhalten bleibt.

Die Studien haben bisher gezeigt, dass dieser Hemmer gemeinsam mit einer Chemotherapie den Brustkrebs wirklich verkleinern kann. In den zwei unabhängigen Studien verbesserte sich der Krebs bei den Frauen um 3,5 Prozentpunkte beziehungsweise um 6,3 Prozentpunkte. Bisher weiß man allerdings noch nicht, ob dies das Gesamtüberleben der Frauen wirklich steigern wird. Zudem geben Kritiker zu bedenken, dass eine Chemotherapie für den Körper zum Teil anstrengender sein kann, als das sofortige Entfernen des großen Tumors durch einen chirurgischen Eingriff.