Ausbreitung von Brustkrebs - äußerlicher Druck verschlimmert es

Von Cornelia Scherpe
6. Januar 2012

Forscher haben nun entdeckt, dass die Krebszellen von Brustkrebs sehr empfindlich auf Druck von Außen reagieren. Wird die Brust einem ständigen Druck ausgesetzt - etwa durch das Tragen eines sehr engen BHs - so fördert das den Krebs. Die bösartigen Zellen werden dadurch mobiler und können sich noch schneller in umgebendes Gewebe ausbreiten.

Doch warum bewirkt Kompression dieses Verhalten? In den USA fanden Forscher heraus, dass der Druck den Zellen mehr Beweglichkeit verleiht. Sie wandeln sich um und werden zu wandernden Zellhaufen. So dringen sie als Kollektiv noch leichter in gesundes Gewebe ein und vermehren sich auch dort. Dabei bilden die Zellhaufen sogar Zellen als Anführer aus, die dann die Wanderrichtung angeben.

Die Forscher nahmen verschiedene Zellgruppen und setzten diese im Labor einem Druck von 0,008 bar aus. Die Beobachtung der Kulturen zeigte die faszinierenden Aktivitäten. Diese neue Erkenntnis sollte Patienten auch nicht etwa deprimieren. Die Forscher sehen darin eher eine gute Möglichkeit, das Wissen für neue Medikamente einzusetzen.

Außerdem, so betonen die Forscher, hat eine gesunde weibliche Brust keinen Krebs durch Druck zu befürchten. Der Druck löst den Untersuchungen nach keinen Brustkrebs aus, sondern fördert nur die bereits vorhandenen Krebszellen.