Neuer Computer berechnet Überlebenswahrscheinlichkeit bei Brustkrebs genauer

Der sogenannte "C-Path" kann die Überlebenswahrscheinlichkeit von Brustkrebspatientinnen genauer errechnen als ein Arzt

Von Frank Hertel
15. November 2011

Seit den 1920er Jahren werden Brustkrebstumorzellen unter dem Mikroskop betrachtet, um Prognosen für den weiteren Krankheitsverlauf zu stellen. Dabei achten die Ärzte auf drei Zellfaktoren:

  1. Den Prozentsatz tubenähnlicher Zellen,
  2. die Frequenz der Zellteilung und
  3. die Unterschiede der Zellkerne am Rand des Tumors.

Andrew Beck von der Stanford School of Medicine berichtet nun in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Science Translational Medicine" von einem neuen Computerprogramm, das Brustkrebstumore weitaus umfassender beurteilen könne als dies einem Menschen möglich sei.

C-Path half zur Entdeckung neuer struktureller Eigenschaften der Tumore

Der sogenannte "C-Path" (Computer-Pathologe) achte nicht auf drei, sondern auf 6642 Zellfaktoren. Er errechne die Überlebenswahrscheinlichkeit einer Brustkrebspatientin genauer als ein Arzt und mit seiner Hilfe habe man sogar neue strukturelle Eigenschaften von Brustkrebstumoren entdeckt, etwa, dass es für die exakte Prognose der Überlebenswahrscheinlichkeit sehr wichtig sei, wie es um das sogenannte Stroma bestellt ist. Das Stroma ist das gesunde Gewebe in unmittelbarer Nähe des Tumors.

Ob der C-Path seinen Weg auch in deutsche Praxen findet, wird sich zeigen.