Im Tierversuch kann der jeweilige Verlauf einer Brustkrebs-Erkrankung vorher getestet werden

Tumore zeigen in Versuchstieren ihre Bösartigkeit und geben Aufschluss über den späteren Krankheitsverlauf

Von Frank Hertel
25. Oktober 2011

Alana Welm arbeitet an der University of Utah in Salt Lake City. Sie hat in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "Nature Medicine" einen Artikel veröffentlicht, der von einer neuen Methode in der Brustkrebsbehandlung berichtet.

Aggressivität der Tumorzellen

Bisher wird nach einer Brustkrebsdiagnose im Laborversuch Tumorgewebe auf seine Aggressivität getestet. Bei hormonell bedingten Brustkrebstumoren ist die Aussagekraft dieser Tests allerdings beschränkt.

Welm hat nun die Aggressivität der Tumorzellen in Mäusekörpern getestet. Den Mäusen war zuvor die Immunabwehr genetisch abgeschaltet wurden. Dann hat Welm ihnen Krebstumorgewebe in die Brust injiziert. Das Tumorgewebe stammte je von 49 Frauen, die gerade eine Operation hinter sich hatten, und von je 24 Frauen, bei denen der Brustkrebs gerade diagnostiziert worden war.

Verlauf vorhersehbar

Das interessante Ergebnis dieser Studie ist, dass die Tumore in den Mäusen ihre Bösartigkeit zeigten, der spätere Krankheitsverlauf der Brustkrebstumore der Frauen konnte in den Mäusekörpern eins zu eins vorweggenommen werden. Auch homonell bedingte Brustkrebstumore zeigten ihren späteren Verlauf schon vorher deutlich in den Mäusen. In Zukunft möchte die US-Forscherin mit der selben Methode auch den Verlauf von Darmkrebstumoren testen.