Ein in Pillen enthaltendes Sexualhormon löst nun nachweislich Brustkrebs aus

Progesterone-Einnahme - Durch Hyperaktivität eines Proteins kann Brustkrebs ausgelöst werden

Von Cornelia Scherpe
5. Oktober 2010

Millionen von Frauen schlucken synthetische Progesterone. Progesterone sind künstliche Sexualhormone, die im Körper des Menschen größeren Schaden anrichten können, als man bislang dachte. In Österreich am Institut für "Molekulare Biotechnologie" haben Forscher diesen fatalen Effekt nun nachweisen können. Gab man Mäusen das Hormon, so löste es ab einer gewissen Dosis Brustkrebs bei den Tieren aus.

Knochenprotein wird zur Überproduktion angeregt

Das künstliche Hormon "Medroxyprogesteronacetat" aus der Gruppe der Progesterone regt ein spezielles Knochenprotein zur Überproduktion an. Dieses Protein "RANKL" wirkt auf die Zellen in den Brustdrüsen. Es fördert im gesunden Fall eine normale Zellteilung. Doch durch das synthetische Sexualhormon geht RANKL zu aktiv ans Werk und die empfindliche Balance geht verloren.

Das führt dazu, dass die Zellteilung zu schnell vonstattengeht. Zudem wird die Produktion von Stammzellen gefördert. Beides kann dann dazu führen, dass die Zellen mutieren und Brustkrebs entsteht.

Dass so viele Frauen ihre Gesundheit einem großen Risiko aussetzen, stimmt die Forscher nachdenklich. Die neusten Erkenntnisse sollen helfen, Wege und Möglichkeiten zu finden, um diese Hyperaktivität von RANKL zu stoppen. So soll das Brustkrebsrisiko durch die Sexualhormone in Pillen gesenkt werden.