Brustkrebstherapie erhöht laut Studie nicht die Gefahr für tödliches Herzleiden

Forscher konnten keine Auswirkungen der Strahlen- und Chemotherapie auf die Herzgesundheit feststellen

Von Cornelia Scherpe
26. April 2018

Zu den häufigsten Krebserkrankungen unserer Zeit zählt das Mammakarzinom. Brustkrebs kann zwar dank Früherkennungsmaßnahmen und einer immer besseren Therapie inzwischen in vielen Fällen besiegt werden, doch die Behandlungen sind für die Patientinnen belastend. Dabei geht es nicht nur um die seelische Komponente, sondern auch um Nebenwirkungen der Therapieformen. Sowohl die Bestrahlung als auch die Chemotherapie können nicht nur die Krebszellen angreifen, sondern auch bislang gesundes Gewebe beschädigen. Da das Brustgewebe in unmittelbarer Nähe zum Herzen liegt, ist die Sorge groß, dass die Bestrahlung oder Einnahme von Wirkstoffen der Chemotherapie zu mehr Todesfällen aufgrund von Herzleiden führen könnten. Eine aktuelle Studie zeigt, dass hier Entwarnung gegeben werden kann.

Studie zum Einfluss der Brustkrebstherapie auf die Herzgesundheit

Für das Ergebnis wurden die Daten von 350.000 Frauen aus einem US-Krebsregister ausgewertet. Die Brustkrebsdiagnosen waren zwischen 2000 und 2011 erfolgt und jede Patientin hatte sich entweder einer Bestrahlung oder einer Chemotherapie unterzogen. Die weitere Gesundheit war exakt dokumentiert worden, sodass die Forscher berechnen konnten, wie hoch das Risiko für Herzleiden im Vergleich zur weiblichen Normalbevölkerung war.

Bestrahlung und Chemotherapie ohne Auswirkungen auf das Herz

Das Ergebnis: Beide Therapieformen hatten keinen Einfluss auf die Häufigkeit von Herzleiden. Damit kann offiziell Entwarnung gegeben werden.

Die Forscher beschrieben in ihrer Auswertung, selbst von diesem Ergebnis überrascht zu sein, denn zumindest eine geringe Risikosteigerung aufgrund aggressiver Therapien war zu erwarten gewesen. Das erfreuliche Ergebnis zeigt, dass die moderne Medizin inzwischen immer besser Risiken vermeiden kann, indem die Strahlendosis und die Wirkstoffe so gering wie möglich dosiert werden.