Brustkrebs: Forscher entdecken neues Gen

Laborexperimente offerieren einen sehr viel versprechenden Ansatz der Brustkrebsbehandlung

Von Cornelia Scherpe
14. Januar 2015

Es gibt verschiedene Formen von Brustkrebs, die auch unterschiedlich schwer zu therapieren sind. Eine besonders aggressive Variante ist das "tripelnegative Mammakarzinom".

Bei den Tumorzellen fehlen hier auf der Zelloberfläche die Andockstellen für die beiden Hormone

Gleichzeitig gibt es keinen "Typ 2 Rezeptor". Da diese drei Dinge fehlen, spricht von von "tripelnegativ".

Heilungsprognose negativ

Aufgrund der Tatsache, hier gängige Medikamente der Krebstherapie schlicht keinen Angriffspunkt haben, kann man den Patientinnen schwer helfen. Da der Krebs auch noch aggressiv ist, steht die Prognose schlecht.

Wie es zu tripelnegativen Mammakarzinomen kommt, hat eine aktuelle Studie untersucht. Dabei stießen die Forscher auf ein Gen.

Das Gen "BCL11A"

Bei 38 Prozent der Betroffenen wird offenbar das Gen "BCL11A" unnatürlich oft von der DNS abgerufen. Es ist also vermehrt aktiv.

Im Labor fanden die Forscher heraus, dass die Aggressivität der Krebszellen umso größer wird, je aktiver das Gen ist. Als sie zum Gegenvergleich BCL11A einfach deaktivierten, bildeten die getesteten Krebszellen keine weiteren bösartigen Zellen mehr aus.

Das kommt einem Stopp im Tumorwachstum gleich. Was BCL11A im Detail im Körper bewirkt, kann man bisher noch nicht sagen.

Vielversprechender Ansatz

Aufgrund der Laborexperimente steht jedoch fest, dass hier ein völlig neuer und sehr viel versprechender Ansatz der Brustkrebsbehandlung vorliegt. Aktuell steht die Vermutung im Raum, dass man das Gen BCL11A bei Patientinnen mit einem Antisense-Moleküle hemmen könnte.

Das würde die Prognose deutlich verbessern. Weitere Untersuchungen in diese Richtung sind nun geplant.