Ärzte warnen: Ernährung mit viel Soja kann bei Brustkrebs kontraproduktiv sein

Von Nicole Freialdenhoven
23. September 2014

Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind, tun sich möglicherweise nichts Gutes, wenn sie auf eine Ernährung mit viel Soja umsteigen. Zwar hatten frühere Studien gezeigt, dass Soja möglicherweise vor der Entstehung von Brustkrebs schützen kann, doch ein neues Experiment am Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York kam nun zu einem gegenteiligen Ergebnis.

Dadurch, dass Soja Phytoöstrogene enthält, kann es Frauen mit einem Brusttumor möglicherweise schaden. Bei der Studie erhielten 140 Frauen mit einer gerade erst diagnostizierten Brustkrebserkrankung entweder ein Nahrungsergänzungsmittel mit Sojaprotein oder ein Placebo mit Milchprotein. Anschließend wurden die Frauen bis zu ihrer Operation täglich beobachtet.

Sojareiche Ernährung begünstigt Tumorwachstum

Die Forscher stellten fest, dass bei den Probandinnen, die das Soja erhalten hatten, der Isoflavonspiegel der Phytoöstrogene Daidzein und Genistein anstieg, während es bei der Vergleichsgruppe keine Veränderungen gab. Im weiteren Verlauf fanden die Forscher zwei bestimmte Gene, die durch das Soja zu verstärkter Aktivität angeregt wurde, darunter eines, das den tumorfördernden Wachstumsfaktor FGF2 beeinflusst.

Das andere Gen ist dagegen am Östrogenstoffwechsel beteiligt und steht schon länger im Verdacht, an der Entstehung von Lungenkarzinomen beteiligt zu sein. Die Forscher schließen daraus, dass Soja bei einer Brustkrebserkrankung möglicherweise kontraproduktiv sein kann.