Brustkrebs: Der weitere Krankheitsverlauf lässt sich durch eine Blutprobe abschätzen

Von Cornelia Scherpe
10. April 2014

Brustkrebs ist für jede Frau zunächst eine schreckliche Diagnose. Doch es gibt verschiedene Formen des Mammakarzinoms und auch verschiedene Stadien, in denen der Krebs sich befindet. Diese Faktoren entscheiden darüber, wie gut der Krebs sich therapieren lässt und wie dies auf das Gesamtüberleben wirkt.

Forscher haben dabei vor zwei Jahren herausgefunden, dass man durch eine Blutprobe abschätzen kann, wie die Entwicklung der Krebskrankheit sein wird. Dabei wird analysiert, wie viele Krebszellen sich in der Probe befinden.

Erste Studien dazu haben sich entweder mit dem Gesamtüberleben als abgeleitete Prognose beschäftigt, oder aber mit der Frage, wie lange die Frauen ohne eine Verschlechterung leben können. In der aktuellsten Studie wurden beide Punkte zusammengeführt und so die Analyse der Blutprobe als umfassende Prognosemethode bestätigt.

Die Studie

An der Untersuchung hatten 1.944 Frauen mit Brustkrebs teilgenommen. Bei der Teilnehmerin wurde Blut genommen und die Menge an Krebszellen bestimmt. Dabei bildete man zwei Gruppen: Frauen mit mehr oder weniger als fünf Tumorzellen pro 7,5 Milliliter Blut. 46,9 Prozent der Frauen (911 Patientinnen) hatten fünf oder mehr Krebszellen in dieser Probe. Dies ließ sich bei der weiteren Beobachtung klar mit der Verschlechterung der Krankheit assoziieren.

Sehr deutlich wurde der Unterschied, wenn man sich das Gesamtüberleben der beiden Gruppen ansah. Die Patientinnen mit fünf oder mehr Krebszellen pro 7,5 Milliliter Blut hatten im Schnitt nur noch 13,1 Monate zu leben. In der Gegengruppe hatten die Patientinnen dagegen durchschnittlich noch 41,5 Monate.

Die Forscher gehen davon aus, dass Frauen mit vielen Krebszellen im Blut aufgrund der Aggressivität der Erkrankung auch deutlich schlechter auf Standardtherapien ansprechen. Hier könnte die Blutanalyse genutzt werden, um direkt auf radikalere Therapien zurückzugreifen.