Brustmuskelentzündung - Ursachen, Symptome und Behandlung

Eine Brustmuskelentzündung tritt eher selten auf. Sie ist meist sehr schmerzhaft und wird etwa durch Überanstrengung beim Sport verursacht. Dabei kommt es in der Regel nicht plötzlich zu Beschwerden; vielmehr handelt es sich um einen schleichenden Prozess. Zu den typischen Symptomen zählen Schmerzen in der Brust und Bewegungseinschränkungen. Besteht eine Zerrung des Muskels, kann es auch zu einer Geschwulst kommen. Informieren Sie sich hier ausführlich über die Brustmuskelentzündung.

Von Jens Hirseland

Der Brustmuskel ist Teil der menschlichen Skelettmuskulatur. Man unterscheidet zwischen dem großen Brustmuskel (Musculus pectoralis major), der die Brustkorbwand einnimmt, und dem kleinen Brustmuskel (Musculus pectoralis minor). Letzterer stammt vom großen Brustmuskel ab und wird von ihm komplett bedeckt.

Beide Muskeln sind überaus wichtig für die Bewegungen der Arme und der Schultern. Kommt es zu einer Entzündung des Brustmuskels, kann dies nicht nur Schmerzen zur Folge haben, sondern auch Bewegungseinschränkungen. In den meisten Fällen ist der große Brustmuskel betroffen.

Ursachen einer Brustmuskelentzündung

Eine Entzündung des Brustmuskels tritt eher selten auf. Typisch ist, dass sie nicht urplötzlich einsetzt, sondern es sich bei ihr um einen schleichenden Prozess handelt.

Hauptursachen sind zumeist Verletzungen des Brustkorbs wie Quetschungen, Verwundungen, Zerrungen und Rippenfrakturen oder chirurgische Eingriffe, wie zum Beispiel nach einer Brustkrebs-Operation. In manchen Fällen wird eine Brustmuskelentzündung auch durch Metastasen hervorgerufen oder sie ist eine sekundäre Folge einer rheumatischen Erkrankung.

Ebenso kann eine Überanstrengung des Brustmuskels durch zu intensives sportliches Training eine schmerzhafte Entzündung oder einen Riss der Muskulatur verursachen. Besonders davon betroffen sind Menschen, die sich vor dem Trainieren nicht genügend aufwärmen.

In seltenen Fällen kommt es auch als Folge eines Empyems, das nach außen dringt, zu einer Brustmuskelentzündung. Eine im Verlauf starke Rheumatitis oder Mastitis kann die Entstehung ebenfalls begünstigen.

Symptome

Zu den typischen Symptomen einer Brustmuskelentzündung gehören Schmerzen in der Brust. Diese zeigen sich nicht selten bei Bewegungen der Arme.

Handelt es sich um eine Zerrung des Brustmuskels, kommt es zudem zu einer Schwellung oder einem Bluterguss. Mitunter lässt sich auch eine harte und warme Geschwulst ertasten.

Darüber hinaus fühlt sich die Brust wund und empfindlich an. Außerdem können Bewegungseinschränkungen auftreten und das Atmen schwer fallen.

Behandlung

Während eine Brustmuskelzerrung nicht als bedenklich gilt, sollte eine Brustmuskelentzündung bei starken Schmerzen von einem Arzt bzw. Orthopäden untersucht werden. Handelt es sich um eine bakterielle Infektion, verabreicht der Arzt dem Patienten zumeist Antibiotika, um die Erreger zu bekämpfen. In den meisten Fällen heilt die Entzündung dann nach etwa ein bis zwei Wochen ohne Komplikationen ab.

Wichtig ist, dass der Patient sich während der Brustmuskelentzündung schont und konsequent auf sportliche Betätigungen verzichtet. Nicht selten werden dem Patienten nach Nachlassen der Schmerzen krankengymnastische Übungen verordnet, um seine Bewegungsfähigkeit allmählich wiederherzustellen.

Im Falle von Atembeschwerden kann zudem eine spezielle Atemtherapie zur Anwendung kommen. Setzt man die physiotherapeutischen Übungen zu Hause fort, ist es ratsam, es nicht zu übertreiben und strikt auf die Anweisungen des Therapeuten zu achten, da sonst der Heilungsprozess negativ beeinträchtigt werden kann. So ist es wichtig, dass man dem Körper genügend Zeit zur Regeneration gibt.

Vorbeugung

Zumindest einer Brustmuskelentzündung durch körperliche Überanstrengung lässt sich vorbeugen. Dazu sollte man es bei sportlichen Übungen langsam angehen lassen, wenn man längere Zeit keinen Sport mehr getrieben hat und sich stets vor dem Training genügend aufwärmen.

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