Therapie bei Bronchitis: Weder Entzündungshemmer noch Antibiotika helfen wirklich

Noch immer gehen die Ärzte in Deutschland viel zu leichtsinnig mit der Vergabe von Antibiotika um. Ganze 50 Prozent der Patienten mit Husten und weiteren Erkältungssymptomen bekommen diese Medikamente verschrieben.

Oft liegt aber eine virale Infektion vor. Da Antibiotika nur gegen Bakterien und nicht gegen Viren helfen, wird das Mittel also völlig umsonst eingenommen. Dabei wird nicht nur der Körper unnötig belastet, sondern eventuell auch Resistenzen gefördert. Etwas gesundheitsbewusster sind Ärzte, die "nur" Entzündungshemmer wie etwa Ibuprofen vergeben, damit der Patient weniger Schmerzen hat und den Alltag besser durchsteht.

Durch aktuelle Studie bestätigt

Eine aktuelle Studie hat aber einmal mehr gezeigt, dass weder Antibiotika noch Entzündungshemmer bei einer Bronchitis helfen. Egal, ob mit oder ohne Medikamente, der Körper muss am Ende allein gegen die Erreger bestehen und das dauert im Schnitt 14 Tage. Wie egal die Medikamente sind, wurde mit 416 Probanden belegt. Sie wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, wobei eine als Kontrolle diente und nur Placebos einnahm. Die übrigen erhielten ein Antibiotikum und Ibuprofen über insgesamt zehn Tage.

Alle Probanden sollten in einem Tagebuch festhalten, wie es ihnen ging und wie häufig sie husteten. So konnte der Verlauf der Bronchitis im Detail bewertet werden. Die Auswertung der Tagebücher zeigte eine durchschnittliche Krankenzeit von 14,6 Tagen. Dabei hatte es keine Rolle gespielt, ob ein Teilnehmer wirklich therapiert worden war oder nur ein Placebo erhalten hatte. Die Kombination aus Antibiotika und Entzündungshemmer hatte keine nennenswerten Vorteile gebracht.

Bei Bronchitis besser darauf verzichten

Da bei beiden Medikamenten allerdings potenzielle Nebenwirkungen drohen, sollte im Zweifelsfall auf eine Einnahme verzichtet werden. Der Körper benötigt in erster Linie viel Ruhe, damit er selbst mobil machen kann und mindestens zwei Liter Flüssigkeit (am besten Tee) jeden Tag.