Noroviren können den Anstoß zu chronischen Leiden geben

Von Cornelia Scherpe
6. November 2012

Wer schon einmal mit Noroviren infiziert war, der weiß, wie unangenehm diese Erkrankung ist. Die Viren sorgen dafür, dass man starken Durchfall hat und sich ständig übergeben muss. Allein der Wassermangel kann für einen geschwächten Patienten lebensgefährlich werden. Doch auch wer die Krankheit überstanden hat, ist offenbar nicht vollkommen wieder auf der sicheren Seite. Forscher aus den USA haben ermittelt, dass Noroviren den Anstoß für chronischen Leiden geben können. Das Risiko für Spätfolgen wie Verstopfungen oder andauerndes Sodbrennen ist bei Menschen nach einer Infektion auffallend gestiegen.

Ermittelt wurde dies in einer Studie mit 1.718 Soldaten. Sie alle waren in Gebieten mit einer Norovirus-Epidemie im Einsatz gewesen und daher mindestens einmal selbst betroffen. Ihre Gesundheitsdaten wurden mit einer Kontrollgruppe verglichen, in der noch keiner eine Infektion mit Noroviren gehabt hatte. Es zeigte sich, dass die Soldaten und Soldatinnen auch Jahre nach der Infektion mit Verdauungsproblemen wie Durchfall kämpfen mussten. Das Risiko war im Vergleich zu den übrigen Männern und Frauen direkt um das 1,5-Fache gestiegen. Am häufigsten klagten die Patienten über Sodbrennen.

Diese Erkenntnis könnte sich positiv auf die zukünftige Behandlung von Norovirus-Patienten auswirken. Immerhin trifft es allein in den USA jedes Jahr 21 Millionen Menschen. Ihre Versorgung darf demnach nicht nur kurzfristig geschehen, sondern es gilt auch, die Langzeitfolgen zu berücksichtigen und zu therapieren.