Die Lyme-Borreliose - viele Ärzte stellen Falschdiagnosen und empfehlen Übertherapien

Positive Bluttests nach einer Antibiotikabehandlung führen häufig zu Übertherapien

Von Cornelia Scherpe
5. Februar 2013

Ein Zeckenbiss ist deshalb für den Menschen so gefährlich, da die kleinen Tiere beim Blutsaugen auch Erreger in das Innere des Körpers übertragen können. Vor allen Dingen gefürchtet ist die sogenannte Lyme-Borreliose. Sie ist allerdings entgegen des allgemeinen Glaubens nicht tödlich. Sie kann bei einem schweren Verlauf zwar Herz und auch Hirn beschädigen, doch ein Todesfall ist so gut wie auszuschließen.

Kontrolltermin nach sechs Wochen

Doch selbst viele Mediziner haben kein fundiertes Wissen über diese Form der Borreliose und stellen daher immer wieder Fehldiagnosen. Andere raten zu Therapien an, die eigentlich gar nicht notwendig wären und so kommt es zu einer Vielzahl von Übertherapien. Selbst das IOM, das "Institute of Medicine", äußert sich nun sehr besorgt aufgrund der vielen schlechten und falschen Diagnosen.

Als unabhängiges wissenschaftliches Institut überwachen sie die Diagnosen und Therapien und testen auch, welche korrekt und notwendig waren. Ein häufiger Irrtum der Ärzte sei beispielsweise, das sie Blut entnehmen und die Testergebnisse als einziges Kriterium ansehen.

Es ist allerdings in der Praxis oft so, dass trotz negativem Blutbefund die Krankheit dennoch vorhanden sein kann. Die Test fallen aufgrund der langsamen Immunantwort noch bis zu sechs Wochen nach der Infektion negativ aus. Daher sollte es nach sechs Wochen unbedingt einen Kontrolltermin geben.

So kommt es zur Übertherapie

Eine Übertherapie wird oft begonnen, wenn nach einer Behandlung mit Antibiotika noch immer Bluttests positiv ausfallen. Das allerdings hängt oft ebenfalls mit der Immunantwort zusammen, die sich erst wieder abbauen muss. Sofort erneut Antibiotika zu vergeben, ist folglich eine Übertherapie.