Was, wenn der Borreliose-Test negativ ist?

Vorab, ich war Freitag zur Blutabnahme wegen Borreliose und warte auf das Ergebnis. Meine Frage ist wie es wohl weitergeht wenn der Bluttest negativ ausfällt. Ich möchte nicht noch mehr Zeit durch Unwissenheit verstreichen lassen, habe aber gelesen, dass der Bluttest negativ ausfallen kann obwohl man Borreliose hat... (?)

Nachdem ich seit fast 7 Wochen diverse Beschwerden habe, laufend krankgeschrieben wurde, und der Arzt nicht wirklich eine Erklärung hat, sodass letztlich die psychosomatische Schublade geöffnet werden sollte, fing ich an im Internet zu stöbern und stieß auf das Bild einer Wanderröte....dieser rote Ring um eine Einstichstelle. Ja....sowas hatte ich um den 20.6. herum....kannte ich aber nicht und hab nichts unternommen.

Ich erkläre mal:

Mitte Juni juckte plötzlich mein Fuß wie verrückt, an einer Stelle wo ich ca. 10 Tage vorher eine kleine Einstichstelle gesehen hatte, die ich nicht weiter beachtete. Plötzlich jedenfalls juckte diese Stelle erbärmlich und dann war da plötzlich dieser rote Ring. Um die Einstichstelle direkt, war die Haut normal und ein roter, erhabener Ring von ca. 3cm Durchmesser hatte sich um die normale Haut gebildet. Ich nahm mir vor, wenn wir wieder zu Hause sind, zum Arzt zu gehen.

Der rote Ring war dann nach 3 Tagen weg, das jucken auch und, da ich weiter keine Probleme hatte ging ich nicht zum Arzt. Was sollte ich dem noch zeigen dachte ich....

Anfang Juli ging es dann los. Trotz 3 Wochen Urlaub war ich völlig schlapp und fühlte mich unwohl, so richtig krank. Es folgten dann diverse Dinge die nicht alle immer und nicht alle gleichzeitig auftraten....z.B. Piepton im Ohr, Kopfschmerzen bzw. Wattegefühl im Kopf, Schwindel, Übelkeit bzw. eher so ein Unwohlsein, Schmerzen wie Muskelkater, (ohne körperliche Anstrengung), die plötzlich da sind und morgen wieder weg bzw. an anderer Stelle z.b. Schulterblatt, Schultergelenk, linker Arm, Waden bzw. Kniekehlen. Zeitweise war meine Haut an manchen Stellen völlig berührungsempfindlich. Alles mehr so "anfallsweise". Ab Mitte Juli kamen dann linksseitig Halsschmerzen, Ohrenschmerzen, Schläfenschmerzen bis zum Scheitel und leichtes Fieber dazu, sodass ich zum Arzt ging, auch weil ich mich immernoch richtig krank fühlte, und der schrieb mich wegen einer Seitenstrangangina dann 2 Wochen krank und gab mir Antibiotika für 3 Tage. Die Beschwerden, Hals -Ohr -Schläfe, besserten sich und ich ging wieder arbeiten. Das war Anfang August und plötzlich hatte ich beim Autofahren Angst..vorher dacht ich schon immer hoffentlich wird mir nicht komisch im Auto beim Fahren. Bei der Arbeit war mir dann laufend komisch und ich war innerlich irgendwie unruhig, fast ängstlich. Nachts konnte ich nicht schlafen und ich hatte tagsüber laufend Schweissausbrüche, ähnlich wie man das wohl in den WJ hat, so Hitzewallungen. Das schob ich dann eben aufs Wetter....Seit der 2. Augustwoche bin ich wieder krankgeschrieben und liege fast nur umher. Schlapp, fertig, kaputt. Diagnose meines Arztes Überlastungssyndrom, Neurasthenie (?) hat er , so glaube ich, gesagt. Am 8.8 hatte ich dann hier zu Hause eine Art Kreislaufkollaps mit Zittern, eiskalten, schneeweissen Händen und blauen Fingernägeln, kaltem Schweiss, Schwindel und dem Gefühl gleich wegzutreten. Der Spuk dauerte ca. 10 Min.
Obwohl ich es nicht mag Symptome zu googeln und im Internet nach Diagnosen zu forschen tat ich es und stieß auf Bilder einer Wanderröte.....Dann las ich die Symptome einer Borreliose und wie das zeitlich abläuft und bin dann sofort zu meinem Arzt um ihm von der Wanderröte zu berichten. Er veranlaßte sofort eine Blutuntersuchung und jetzt warte ich auf das Ergebnis. Jetzt klammere ich mich -in der Hoffnung auf Hilfe- daran, dass ich Borreliose habe...Klingt blöd ist aber so.

Wie geht es aber nun weiter, wenn in meinem Blut keine Borrelien nachgewiesen werden und der Arzt daraufhin sagt es ist keine Borreliose....?? Ich las im Internet, dass eine Wanderröte DAS sichere Zeichen für eine Infektion wäre, und ein Bluttest eigentlich dann nur noch Beiwerk wäre......und es sei sogar möglich, dass trotz Wanderröte der Bluttest negativ ausfällt, aufgrund der Wanderröte jedoch eine Therapie angezeigt wäre. ..Mein Arzt meint er habe die Wanderröte nicht selbst gesehen und eine AntibiotikaTherapie aufgrund meiner Aussage, das geht gar nicht... Ohne Nachweis von Borrelien im Blut ist es keine Borreliose.

Und wie verhalte ich mich dann am besten? Blöd genug, dass ich die Wanderröte nicht kannte und nicht wußte was ich da am Huf habe.
Lieben Dank fürs Lesen. Bin jetzt total aufgeregt.....

Antworten (4)

Hallo Rasmus
Habe gerade erst noch einmal hier rein gesehen. Hatte nicht mehr damit gerechnet, dass noch jemand schreibt. Also ich habe eine ziemliche Odyssee hinter mir was wohl typisch ist für Betroffene. Nachdem ich im Oktober 2014 dann doch auf mein Drängen hin ein Antibiotikum bekommen hatte ging es mir nach drei Tagen wieder super. Dann ab dem 4. Tag nur noch schlecht. Fürchterliche Schwäche, Augen brennen. Könnte mich kaum auf den Beinen halten. Im November kamen dann starke Achillessehnenschmerzen Und Taubheitsgefühl im linken Bein dazu. Da meine Borrelien Tests die beiden weiteren Male noch negativ waren, habe ich laut Ärzten keine Borreliose. Heute weiss ich, dass ich keine Antikörper bilden konnte, da ich schon früh mit Antibiotikum angefangen hatte.......Im Nachhinein zu niedrig dosiert und nicht lange eingenommen. Nachdem ich in der Borreliose Selbsthilfegruppe war und dort die meisten Betroffenen ähnliche Symptome hatten und von den Ärzten als psychisch krank abgestempelt werden fühlte ich mich bestätigt. Bin dann dieses Frühjahr bei einer Borreliose Ärztin gewesen, die mir aufgrund meiner Symptome und einigen Bluttests die Borreliose bestätigt hat. Habe noch einmal Antibiotikum genommen.....Minocyclin. Das musste ich leider abbrechen, weil es mir darunter richtig schlecht ging. Jetzt nehme ich seit einer Woche Karde und Montilo zum Ausleiten der hoffentlich vielen abgetöteten Borrelien unter Minocyclin. Die Ärztin ist zuversichtlich, dass ich die Borreliose los werde. Ich hoffe es soooo sehr. Das ist doch kein Leben, wenn man ständig müde und erschöpft durch den Tag kriecht. Was ist mit Dir? Hast Du auch Borreliose?
Würde mich auch über andere Erfahrungen freuen.
LG Micki

Hallo ihr drei, darf ich fragen, wie es euch ergangen ist? Was ist bei den Untersuchungen herausgekommen?

Hallo

Habe vor 30 Jahren einen Zeckenbiss bekommen, der jetzt erst bei mir seine Wirkung zeigte. Bin nach vielen verschiedenen Ärzten bei einen Neurologen gelandet. Blutuntersuchung negativ, Nervenwasser Untersuchung negativ. Bekam Antidebresiva und das war es.Nach langer suche fand ich einen Arzt der endlich etwas Ahnung von der Krankheit hatte, jetzt mache ich eine Antibioticakur und hoffe es bringt etwas. Ich wünsche Dir das du auch einen guten Arzt findest alles Gute

Borreliose

Hallo liebe Caro,
Habe Deinen Bericht gelesen und mir kommt das alles ziemlich bekannt vor. Habe vor ca. 4 Wochen eine Zecke gehabt und mein ganzer Arm hatte gejuckt, ohne dass ich realisiert hatte, dass es so ein blödes Vieh ist. Habe ca neun Tage später Wattegefühl im Ohr und einen Hörsturz hinter mir. Bin nur noch müde und schlapp. Test auf Borrelien ist noch negativ......war nach zwei Wochen gemacht worden. Ich muss noch warten, möchte aber keine Zeit verlieren und rechtzeitig behandeln. Daher würde mich brennend interessieren, ob sich Deine Diagnose bestätigt hat. Da Dein Beitrag schon etwas her ist würde ich mich freuen von Dir zu hören und dass es Dir nach erfolgreicher Therapie wieder gut geht.

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