Adenome können zu Bluthochdruck führen

Von Cornelia Scherpe
7. August 2013

Spricht der Arzt von einem Adenom, so meint er damit eine gutartige Geschwulst. Diese kann auf der Schleimhaut oder im Drüsengewebe auftreten und theoretisch jedes Organ befallen.

Gutartig bedeutet in diesem Zusammenhang, dass man nicht direkt über eine Entfernung nachdenken muss, dennoch kann ein Adenom natürlich zu Problemen führen.

Bekannt ist beispielsweise, dass die kleinen Geschwüre zum Risiko werden, wenn sie in den Nebennieren auftreten. Dort sind sie nämlich in der Lage, Aldosteron herzustellen. Dies ist ein Hormon, das zur Gruppe der natürlichen Steroid im Körper zählt.

Wird durch das Auftreten der Geschwüre zu viel davon im Organismus freigesetzt, kann das durchaus Probleme mit sich bringen. Oft sind die Adenome dann indirekt daran schuld, dass ein Mensch chronischen Bluthochdruck entwickelt hat. Das Hormon sorgt nämlich dafür, dass die Nieren mehr Natrium aufnehmen und das führt zu mehr Blutvolumen im Körper. Ein so gesteigertes Volumen der lebenswichtigen Flüssigkeit lässt aber natürlich auch den Blutdruck steigen.

Diese Überproduktion des Hormons nennt man auch Conn-Syndrom.

Bluthochdruck wird jedoch weiterhin von vielen Ärzte auf alles mögliche zurückgeführt, doch an unbekannte Geschwüre in den Nebennieren denkt kaum jemand. Inzwischen gehen Forscher weltweit jedoch davon aus, dass rund fünf Prozent der erkannten Fälle von Bluthochdruck weder auf die Lebensführung noch auf andere Anlagen zurückgehen, sondern tatsächlich auf das Conn-Syndrom.

Schuld daran ist aber nicht zwangsläufig eine mangelnde Aufklärung unter den Ärzten, sondern auch die Tatsache, dass die Geschwülste bei vielen bildgebenden Verfahren durch das Netz rutschen. Sind sie kleiner als zehn Millimeter, haben Diagnostiker keine Chance.

Erleichterung soll nun eine verbesserte Variante eines PET-Scans bringen, der das Wirken der Adenome ebenfalls sichtbar macht und sich damit nicht mehr allein auf ihre Größe verlassen muss.