Seltene Bluthochdruckform führt zu Leberschaden und blockiert somit die Pfortader

Von Nicole Freialdenhoven
5. April 2013

Der normale Bluthochdruck, "Hypertonie" genannt, gehört zu den großen Volkskrankheiten des 21. Jahrhunderts. In Österreich sind beispielsweise 15 Prozent der Bevölkerung betroffen. Was jedoch kaum bekannt ist: Neben der normalen Hypertonie gibt es eine seltenere Form des Bluthochdrucks, die die Pfortader betrifft. Diese Form kann mit normalen Blutdruckmessgeräten nicht festgestellt werden, sondern nur durch eine Ultraschalluntersuchung der Pfortader.

Die Pfortader ist neben der Leberarterie die wichtigste Bahn für die Blutversorgung der Leber. Wenn die Leber aufgrund von Leberschäden vernarbt und Giftstoffe nicht mehr richtig abtransportieren kann, stockt der Blutfluss in der Pfortader. Dadurch muss sich das Blut andere Wege zum Herzen suchen um frischen Sauerstoff zu tanken und in den anderen Gefäßen erhöht sich der Blutdruck. Krampfadern in der Speiseröhre oder im Bauchraum, eine vergrößerte Milz oder Bauchwasser lassen darauf schließen, dass die Pfortader angegriffen ist.

Lebererkrankungen werden noch immer viel zu selten früh erkannt, kritisieren Mediziner. In Österreich wird die Dunkelziffer auf 70% geschätzt. Bei Symptomen wie Druck im Oberbauch, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen sollten Betroffene unbedingt bei ihrem Hausarzt die Leberwerte testen lassen. So können mögliche Leberkrankheiten erkannt und behandelt werden, ehe der Pfortader-Bluthochdruck entstehen kann.