Forscher analysieren das Conn-Syndrom - die seltene Form des Bluthochdruck wird vererbt

Von Cornelia Scherpe
4. März 2013

Während Forscher mit Patienten arbeiteten, die Krebs in den Nebennieren hatten, fanden sie etwas über das Conn-Syndrom heraus. Dabei handelt es sich um eine resistente Form des Bluthochdruck, die sehr selten ist. Nur etwa ein Prozent aller Menschen mit einer Hypertonie leiden an dieser Subform.

Die deutschen Forscher untersuchten die Gene von Menschen mit Tumoren in den Nebennieren, die zugleich am Conn-Syndrom litten und stießen dabei auf zwei Gene, die ihre Aufmerksamkeit erregten. Man untersuchte neun Krebspatienten mit dem Syndrom, indem man ihre DNS bis ins Detail betrachtete. Zum einen sah man sich das Genom von entnommenen Blutzellen an und zum anderen das Genom von einigen der Krebszellen. Bei fünf der Patienten viel dabei die Abweichung zweier Gene auf.

Eines davon kennt man, denn es ist verantwortlich für die Calcium-ATPase. Dazu muss man wissen, dass das Conn-Syndrom mit dem Stoffwechsel zusammenhängt. Im Zentrum steht das Hormon Aldosteron. Es hilft dem Körper dabei, das aus Kochsalz gewonnenes Natrium im Körper zu speichern. Das ist für die Regulierung des Blutdruckes sehr wichtig. Die Genmutation führt aber dazu, dass die Zellen in den Nieren auch das Natrium, das eigentlich über den Urin abgegeben werden soll, wieder zurückgewinnen. So ist zu viel Natrium im Körper und das führt zu chronischem Bluthochdruck.

So ist nun auch erklärt, weshalb Krebs in den Nieren und das Conn-Syndrom oft zusammenfallen. Eine weitere Folge ist, dass durch das Überangebot an Natrium zu wenig Kalium im Organismus gespeichert wird.