Lösung einer Henne-Ei-Frage - Gefäßverhärtung führt zu Bluthochdruck

Von Cornelia Scherpe
27. September 2012

Das berühmte Henne-Ei-Problem gibt es in vielen Bereichen der Wissenschaft. Immer geht es um zwei Sachverhalte, die zusammenhängen, doch man weiß nicht, was der Verursacher und was die Folge ist. Ähnlich verhielt es sich auch viele Jahre mit Bluthochdruck und verhärteten Gefäßen. Führten Verhärtungen zum Anstieg des Blutdruckes oder war hoher Blutdruck die Ursache für steife Gefäße?

Nun haben Forscher offenbar eine Antwort auf diese Frage finden können. Es sind erst die Gefäße, die an Elastizität verlieren. Durch die ungesunde Härte kann ein Gefäß sich nicht mehr weiten. Statt bei Stress mit gleichem Blutdruck zu arbeiten und nur die Gefäßwände weiter voneinander zu entfernen, bleiben die Wände starr und das Blut muss mit mehr Druck gepumpt werden.

Die neue Erkenntnis ist einer Studie mit 1.759 Menschen zu verdanken. In den USA wurden sie im Abstand von sieben Jahren untersucht. Bei beiden Terminen wurde ihr Blutdruck ermittelt. Ferner nutzte man die medizinische Technik, um den Härtegrad ihrer Aorta (der Hauptschlagader) zu messen. So wollte man dank der zeitlichen Komponente erkennen, was zuerst da war. So wurde deutlich, dass bei vielen Probanden bei der ersten Untersuchung die Aorta auffallend versteift war.

Bei der Untersuchung sieben Jahre später zeigte sich, dass die Probanden in diesem Zeitraum nun auch Bluthochdruck entwickelt hatten. Das Herz hatte also eine Möglichkeit finden müssen, dass Blut noch immer effektiv durch die Aorta zu pumpen und ihm war nur die Variante geblieben, mit mehr Druck zu arbeiten.