Bei Menschen im Weltall sinkt der Blutdruck trotz starker Ausschüttung von Katecholaminen

Von Frank Hertel
23. November 2011

Im Moment findet in New York ein Kongress der Amerikanischen Hypertonie-Gesellschaft (ASH) statt. Dort hielt Professor Peter Norsk einen Vortrag. Er arbeitet am NASA Johnson Space Center in Houston / Texas. Norsk berichtete vom Einfluss der Erdanziehungskraft auf den Blutdruck. Wenn sich jemand 3 bis 6 Monate im schwerelosen Raum befindet, sinkt sein Blutdruck um durchschnittlich 10 mmHG. Das sei erstaunlich, weil das Herzminutenvolumen gleichzeitig um 33 Prozent zunehme und sich der systemische Gefäßwiderstand deutlich verringere.

Daher müsste der Blutdruck eigentlich deutlich steigen. Außerdem würden bei Menschen im All viel mehr Katecholamine ausgeschüttet. Wenn ihnen das auf der Erde passieren würde, wäre ihr Blutdruck extrem hoch, so Norsk. Er vermutet, dass der Körper in der Schwerelosigkeit die Katecholamine als Regulativ einsetzt, damit der Blutdruck nicht noch weiter sinkt.