Salzarme Ernährung hilft bei Bluthochdruck? Nicht immer

Bei wem das Gen SLC4A5 defekt ist, bei dem hilft eine salzarme Ernährung nicht gegen Bluthochdruck

Von Marion Selzer
22. November 2011

Patienten, die unter Bluthochdruck leiden, wird geraten sich salzarm zu ernähren. Doch dieser gut gemeinte Tipp hilft nicht in jedem Fall. Denn auch wer nur wenig Salz isst, kann seinen Blutdruck erhöhen und zwar dann, wenn er unter einem gestörten Salzhaushalt leidet.

Defektes Gen sorgt für einen gestörten Salzhaushalt

Dazu kommt es, wie Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung jetzt herausgefunden haben, wenn das für die Regulation des Salzhaushalts verantwortliche Gen defekt ist. Dieses Gen, das den Namen SLC4A5 trägt, sorgt für die richtige Konzentration von Salz im Blut. Wurde es versuchshalber bei Mäusen zerstört, kam es zu einer Zurückhaltung von Wasser und Salz, wodurch der Salzhaushalt gestört wurde und die Mäuse an Bluthochdruck erkrankten.

Betroffenen ist dann geholfen, wenn der Salzhaushalt wieder ausgeglichen werden kann

Thomas Böttger, Mitglied der Forschergruppe, hofft durch diese Ergebnisse in Zukunft Bluthochdruckpatienten besser helfen zu können. In einem ersten Schritt soll nun untersucht werden, wie viele Patienten, die unter einem erhöhten Blutdruck leiden, auch eine Veränderung dieses Gens aufweisen. Die Wissenschaftler sind sich sicher, dass Betroffenen dann geholfen ist, wenn es möglich ist den Salzhaushalt wieder auszugleichen.