Bluthochdruck kann offenbar im Kindesalter die Intelligenz mindern

Aktuelle Studie bestätigt den Verdacht, dass dauerhaft erhöhter Blutdruck dem Gehirn schadet

Von Cornelia Scherpe
18. Oktober 2016

Die Hypertonie, umgangssprachlich auch Bluthochdruck genannt, kann bereits bei Kindern auftreten. In vielen Fällen handelt es sich dabei um eine Begleiterscheinung von Adipositas. Sind bereits die Jüngsten krankhaft übergewichtig, leidet der Organismus sehr stark, was sich in Folgen wie chronischem Bluthochdruck zeigt.

Eine aktuelle Studie hat sich adipöse Kinder in den USA angesehen und überprüft, ob die unbehandelte Hypertonie eine Auswirkung auf die geistige Leistungsfähigkeit hat. Die unschöne Antwort: offenbar Ja.

Durchschnitts-IQ im Vergleich

Die Forscher arbeiteten mit Kinder zwischen zehn und 18 Jahren. Alle waren schulpflichtig und wurden entsprechend ihres Blutdrucks in zwei Gruppen aufgeteilt. Dabei bildeten 75 Jungen und Mädchen die Gruppe der Bluthochdruck-Betroffenen.

Damit der Test nicht verzerrt wurde, nahmen die Forscher keine Kinder in die Studie auf, die an Schlafstörungen oder anderen Dingen litten, die der Konzentration schaden. Auch das durchschnittliche Körpergewicht war in beiden Gruppen gleich verteilt. Sämtliche Kinder absolvierten nun verschiedene Tests, bei denen ihre geistige Leistungsfähigkeit ermittelt wurde. Unter anderem

  • überprüften die Forscher das Wortgedächtnis,
  • das Verstehen von gehörten Texten,
  • das Beurteilen von Situationen und
  • auch Tests zur Geschicklichkeit wurden eingebaut.

Am Ende bildeten die Forscher von beiden Gruppen den jeweiligen Durchschnitts-IQ und verglich beide Werte.

Bluthochdruck als Dämpfer des IQ

Es zeigte sich, dass die Gruppe mit Bluthochdruck insgesamt 4,1 IQ-Punkte unter der Kontrollgruppe lag. Auch wenn das wenig klingt, ist es statistisch ein bedeutender Unterschied. Da verzehrende Fakten bereits eliminiert waren, sehen die Forscher den Bluthochdruck als Dämpfer des IQ.

Bereits ältere Studien haben den Verdacht nahe gelegt, dass dauerhaft erhöhter Blutdruck dem Gehirn schadet. Es gibt Versuche, in denen die Gedächtnisleistung messbar eingeschränkt war. Die aktuelle Untersuchung belegt nun, dass dies bereits im Kindesalter spürbar werden kann und damit langfristig beim Erwachsenwerden zum Problem werden könnte.