Unklare Bauchschmerzen können eine chronische Blinddarmentzündung sein

Von Cornelia Scherpe
19. Dezember 2012

Kaum jemand hat noch nie das Wort "Blinddarmentzündung" gehört. Wenn man es benutzt, so meint man eigentlich eine Entzündung des Wurmfortsatzes, der direkt am Blinddarm hängt. Der Mediziner nennt diesen Appendix. Kommt es zu einer akuten Entzündung, wird diese als Appendizitis bezeichnet und verlangt in der Regel eine sofortige Einweisung ins Krankenhaus, damit der Fortsatz operativ entfernt werden kann.

Allerdings kann eine Entzündung auch schwächer sein, sodass es nicht zu den klassischen Schmerzen kommt. Ein chronischer Verlauf kann dazu führen, dass der Patient jahrelang mit immer wieder auftretenden Schmerzen leben muss, doch keine passende Behandlung erfährt.

Wie erkennt man eine chronische Appendizitis? Misstrauisch sollte man immer werden, wenn der Schmerz im Bauchbereich auf der rechten Körperseite auftritt. Da hier der Blinddarm sitzt, sind Schmerzen auf der rechten Seite immer ein Warnsignal. Auch wenn der Schmerz in den Rücken ausstrahlt, kommt es darauf an, dass man den Ursprung erfühlen kann. Kommen Übelkeit und Erbrechen hinzu, sollte ein Krankenhaus aufgesucht werden. Auch Blut im Urin ist ein Symptom, das auftreten kann.

Gerade bei Frauen wird aber häufig nicht an eine chronische Blinddarmentzündung gedacht. Ärzte denken bei Blut im Urin an eine schwere Harnwegsinfektion. Auch ein Ultraschall der Gebärmutter wird häufig durchgeführt, doch natürlich ohne positives Ergebnis. Mediziner regen daher ihre Kollegen derzeit vermehrt an, auch an chronische Blinddarmentzündung zu denken, deren Schmerzen kommen und gehen. Viele vergessen einfach, dass die Beschwerden über Tage oder Wochen verschwinden können, da sie das aus dem Praxisalltag eher selten kennen. Es kommt aber vor und bedarf eines Eingriffes.