Risiko für Blasenkrebs: Manche Berufe gefährlicher als andere

Es gibt Berufe, bei denen die Gefahr auf Blasenkrebs steigt oder aber unter den Durchschnitt sinkt

Von Cornelia Scherpe
7. Juli 2016

Krebs in der Harnblase wird jährlich rund 15.500 Deutschen als Diagnose mitgeteilt. Zwei Drittel der Betroffenen sind Männer. In über 50 Prozent der Fälle geht das Harnblasenkarzinom auf jahrelanges Rauchen zurück. Neben Nikotin spielt aber auch die Berufswahl eine Rolle. Risikoberufe machen Schätzungen zufolge fünf bis zehn Prozent der Diagnosen aus.

Die Harnblase scheidet nicht einfach nur Flüssigkeit aus, sondern sammelt im Urin eine Vielzahl von Giftstoffen. Gefilterte Gifte verlassen so beim täglichen Toilettengang den Körper. Während der Urin jedoch gesammelt in der Blase "wartet", kommen die Giftstoffe mit der Schleimhaut in Kontakt. Das kann bei regelmäßigem Kontakt mit zu vielen Giften das Risiko auf bösartig entartete Zellen der Schleimhaut erhöhen. Neben Tabak als Hauptrisiko gibt es daher manche Berufe die Blasenkrebs eher entstehen lassen als andere.

Berufsgruppen mit erhöhtem Risiko

Und welche Berufe lassen das durchschnittliche Risiko steigen? Mit dieser Frage hat sich eine Meta-Analyse beschäftigt und 25 ältere Studien neu ausgewertet. Insgesamt 702.941 Personendaten konnten so analysiert werden.

  • Das höchste Berufsrisiko haben demnach alle Berufe, die mit chemischen Verfahren arbeiten. Das sind neben Laboranten aller Fachrichtungen auch Ingenieure, Reinigungsfachkräfte und Friseure.

  • Ebenso gefährlich ist die Arbeit mit Gummi, Farbstoffen und Glas, was viele Handwerker und Industriearbeiter betrifft.

  • Laut Meta-Studie ebenfalls gefährdet sind Brauereiarbeiter und Kellner, Elektriker und Feuerwehrleute sowie Hochofenarbeiter und Mitarbeiter im Gesundheitswesen.

Diese Berufsgruppen senken die Gefahr

Es gab allerdings auch Berufe, bei denen die Gefahr auf Blasenkrebs unter den Durchschnitt sinkt.

  • Hierzu zählen alle geistige Tätigkeiten, bei denen vor allen Dingen am PC gearbeitet wird und künstlichere Arbeiten (solange nicht mit aggressiven Farbstoffen hantiert wird).

  • Auch Lagerarbeiter und Berufsfahrer haben ein unterdurchschnittliches Risiko für Blasenkrebs, denn sie kommen so gut wie nie mit den Giften in Kontakt.

Die Forscher empfehlen, dass Menschen mit potenziell gefährlichen Berufen frühzeitig an eine Vorsorge denken und diese mit ihrem Arzt besprechen.