Vesikorenaler Reflux (VUR): Blasenentzündungen bei Kindern können zu Nierenschäden führen

Von Nicole Freialdenhoven
12. November 2013

Geht eine Blasenentzündung beim Kind mit Fieber einher und kommt sie regelmäßig wieder, sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden. Diese Symptome weisen auf eine Störung hin, die in der Medizin vesikorenaler Reflux (VUR) genannt wird. Dabei wird die Blase nicht vollständig entleert, so dass sich der Harn immer wieder bis in die Nieren zurückstaut und dort Nierenentzündungen auslösen kann. Ohne Behandlung können die Nieren so dauerhaften Schaden erleiden.

Ursache für diese Krankheit ist ein verkürzter Harnleitertunnel, der den Harnfluss nicht richtig regulieren kann. Ohne diese Ventilfunktion bleibt immer wieder Restharn zurück, der besonders anfällig für Bakterien ist und diese durch den Rückfluss auch noch in die Nieren transportiert. In Deutschland wird bei 20-30% der Kinder, die an fiebrigen Harnwegsinfektionen leiden, der vesikorenale Reflux diagnostiziert. In vielen Fällen verschwindet die Störung von selbst, wenn der kindliche Körper wächst, manchmal ist jedoch ein chirurgischer Eingriff notwendig.

Bleibt VUR unbehandelt, können Kinder eine sogenannte Nierennarbe davontragen, der die Funktionstüchtigkeit der Niere um bis zu 70% einschränken kann. Daher sollten Eltern, deren Kinder häufiger an Blasenentzündungen und anderen Harnwegserkrankungen mit Fieber leiden, unbedingt einen Spezialisten aufsuchen, der die Störung erkennt und behandeln kann.