Ein Gen erhöht die Gefahr auf eine bipolare Störung - jedoch nur bei Männern

Von Cornelia Scherpe
7. Mai 2012

Männer und Frauen unterscheiden sich in diversen Punkten, das trifft auch auf die Gene zu. So haben deutsche Forscher nun ermittelt, dass es ein Gen gibt, dass bei Männern das Risiko auf eine bipolare Störung erhöhen kann. Frauen betrifft dieses Problem jedoch nicht.

Heidelberger Mediziner hatten 1.800 Männer und Frauen untersucht, die alle an der bipolaren Störung litten und zum Vergleich 2.400 völlig gesunde Menschen. Man betrachtete die verschiedenen Genvarianten und stieß dabei auf eine Variante, die auffallend oft bei den Probanden mit der seelischen Erkrankung vor kam - allerdings nur bei den Männern. Bei ihnen erhöhte sich demnach das Risiko auf eine Erkrankung direkt um 30 Prozent. Man konnte auch erklären, was das Gen bewirkte. Demnach veränderte sich unter dem Geneinfluss der "Serotoninrezeptors Typ 3". Das ist ein Molekül, das wesentlich beeinflusst, wie wir auf Reize reagieren, welche Ängste und positiven Gefühle wir entwickeln.

Wenn tatsächlich nur bei manchen Menschen diese Genstörung der Auslöser ist, würde dies erklären, warum viele Patienten nicht auf Medikamente reagieren, welche den Serotoninrezeptor regulieren sollen.