Altes Mittel gegen extreme Stimmungsschwankungen neu entdeckt: Lithium bei bipolarer Störung

Neue Studien haben ergeben, dass Lithium sogar effektiver ist als die teureren Nachfolger

Von Nicole Freialdenhoven
19. Dezember 2014

In den 60er Jahren war Lithium ein weit verbreitetes Mittel um extreme Stimmungsschwankungen wie sie bei der bipolaren Störung auftreten, zu behandeln. Doch dann wurde es durch neue, oft teurere Medikamente verdrängt.

Nun entdeckt die Medizin Lithium erneut als probates Mittel. Vor allem bei Phasen tiefer Depression, die häufig mit Selbstmordgedanken verbunden sind.

Nur unter ärztlicher Kontrolle

Neue Studien haben ergeben, dass Lithium sogar effektiver ist als die teureren Nachfolger, wenn es darum geht, extreme Krankheitsphasen vorzubeugen und das Selbstmordrisiko zu mindern. Allerdings darf Lithium nur unter ärztlicher Kontrolle abgegeben werden, da eine dauerhaft zu hohe Dosis die Nieren schädigen kann.

Patienten, die mit Lithium behandelt werden, erhalten daher in der Regel einen persönlichen Lithiumpass. In diesem werden regelmäßig die Blutspiegelwerte eingetragen.

Salze per Injektion

Lithium ist ein chemisches Element, das zur Gruppe der Leichtmetalle gehört. Es kommt als Spurenelement auch auf natürlichem Weg in Mineralwasser vor.

Seine medizinische Wirkung auf

  • depressive
  • bipolare und
  • schizophrene

Patienten wurde in den 50er Jahren erstmals festgestellt. Der Wirkstoff wird generell in Form von Salzen wie Lithiumcarbonat per Injektion verabreicht.