Bettnässen ist therapierbar

Bettnässen ist keinesfalls ein Zeichen für die Dummheit des Kindes, sondern kann genetisch und körperlich bedingt sein

Von Cornelia Scherpe
16. November 2011

Eltern sind sehr beunruhigt, wenn ihr Kind auch noch im Schulalter nachts ins Bett macht. Oft wird das Thema wie ein Tabu behandelt, man verschweigt es im Umfeld und hofft auf das Beste.

Körperliche Ursachen sind therapierbar

Die Tabuisierung ist aber oft der falsche Weg. Bettnässen hat nichts damit zu tun, dass das Kind unfähig oder dumm ist! Eltern sollten mit ihrem Nachwuchs daher zum Kinderarzt gehen, denn oft liegen dem Problem körperliche Ursachen zugrunde und diese sind therapierbar.

Bei Bettnässern über 5 Jahren ist ärztliche Hilfe gefragt

Der Fachbegriff für das Bettnässen ist "Enuresis". Betroffene haben keine perfekte Blasenkontrolle, was zu ungewolltem Urinieren während des Schlafens führen kann. Bis zu einem Alter von fünf Jahren ist das "normal", denn bis zu diesem Alter lernt der Mensch erst noch, die Blase zu kontrollieren. Bei älteren Kindern ist allerdings Hilfe vom Arzt angesagt.

Enuresis kann zum Beispiel vererbt sein. In den Genen ist eine langsame Entwicklung der Blasenkontrolle festgeschrieben oder das Organ ist schlicht zu klein.

Anspannung abbauen und Fehler beim Trinkverhalten vermeiden

Kinderärzte erklären Eltern und kleinen Patienten beim Gespräch darüber auch, dass gut zehn von fünfzig Kindern im Alter von sieben Jahren noch Probleme mit dem Einnässen haben. Bei den Betroffenen baut allein dieses Wissen schon viel Anspannung ab.

Wenn beim Arzt organische Probleme ausgeschlossen werden, dann sollte das Trinkverhalten der Kinder beobachtet werden. Trinkprotokolle können Fehler im Verhalten, wie etwa zu viel Trinken vor dem Schlafen, aufdecken und man kann diese Gewohnheiten umstellen.