Bettnässende Kinder nicht bestrafen: Unterstützung ist angebracht

Eine Bestrafung von bettnässenden Kindern ist nicht hilfreich - sie verschlimmert das Problem nur noch

Von Nicole Freialdenhoven
10. Februar 2015

Viele Eltern ärgern sich so sehr, wenn sie das Kinderbett morgens eingenässt vorfinden, dass sie ihre Kinder bestrafen. Dies verschlimmere das Problem jedoch nur, warnen Forscher. Kinder nässen schließlich nicht freiwillig ins Bett, sondern aus verschiedenen Gründen.

Oft schlafen sie ganz einfach so fest, dass sie den Harndrang gar nicht wahrnehmen. Bei manchen sind außerdem verzögerte Reifeprozesse im Spiel. Werden die Kinder zusätzlich noch bestraft, entwickeln viele von ihnen depressive Stimmungen, gesteigertes Schamgefühl und geringes Selbstbewusstsein.

Tipps für Eltern

Experten empfehlen Eltern, mit ihren Kindern möglichst früh Routinen zu entwickeln. So sollten die Kinder grundsätzlich vor dem Schlafengehen noch einmal die Toilette aufsuchen, um die Blase zu entleeren. Abends sollten außerdem kohlensäurehaltige Getränke oder Zitrusfrüchte vermieden werden, die die Blase reizen.

Untersuchungen ergaben, dass auch Kälte das Bettnässen befördert: Hier kann es sinnvoll sein, das Kinderbett von einer kälteren Außenwand an eine wärmere Innenwand umzustellen oder das Kinderzimmer leicht zu heizen.

15 Prozent aller Kinder sind vom Bettnässen betroffen

Statistiken zufolge sind etwa 15% aller Kinder vom Bettnässen betroffen, wobei dies bei Jungen dreimal so häufig passiert wie bei Mädchen. Zumindest in Saudi-Arabien, wo diese Studie durchgeführt wurde, bestraft ein Drittel der Eltern ihre Kinder für das Bettnässen.