Ungewöhnliche Therapie gegen Bettnässen: Hose mit eingebautem Alarm

Von Cornelia Scherpe
16. Mai 2014

Das Thema "Bettnässen" betrifft viele Kinder und den Eltern ist es sehr unangenehm. Viele gehen mit dem kleinen Patienten zum Kinderarzt und werden beim Besuch erst einmal beruhigt: Bettnässen ist ein gar nicht so seltenes Problem. Die Diagnose wird frühestens gestellt, wenn das Kind mindestens fünf Jahre alt ist. Jedes Bettnässen bei Jüngeren gilt noch als normal, da die Kontrolle der Blase erlernt werden muss. Doch 5-Jährige, die in drei Monaten mindestens zwei Nächte ins Bett machen, werden als Bettnässer bezeichnet.

Integrierter Alarm in der Schlafhose

Eine zunächst ungewöhnlich klingende Therapie ist der Einsatz einer ganz besonderen Schlafhose. Sie besteht nicht einfach nur aus Stoff, sondern hat einen integrierten Alarm. In der Hose befindet sich ein Sensor, der bereits die geringe Feuchtigkeit der ersten Urintröpfchen registriert und daraufhin den Alarm auslöst.

Therapeutischer Zweck zum Trainieren der Reflexe

Dieser Wecker holt den Betreffenden aus dem Schlaf, sodass im Idealfall vor der kompletten Blasenentleerung der Gang zur Toilette erfolgen kann. Doch selbst, wenn es dafür schon zu spät ist, hat die Hose auf lange Sicht eine therapeutische Wirkung. Es werden die Reflexe des Kindes trainiert und das bedeutet, dass mit der Zeit auch auf die körpereigenen Signale zur Blasenentleerung reagiert wird.

Dafür muss man jedoch als Eltern ein wenig Geduld mitbringen. Sinn macht die "Alarm-Hose" auch nur dann, wenn das Kind selbst bereit zur Therapie ist. Der nächtliche Wecker sollte nicht aufgezwungen sein, sonst verfehlt er schnell sein Ziel.

Viele Kinderärzte fragen nach der Diagnose "Bettnässen" jedoch zunächst einmal nach, ob das Kind selbst psychisch darunter leidet. Ist dem nicht so, kann auch allgemeine Geduld die beste Strategie sein.

Kein Grund zur Beunruhigung

Fakt ist, dass jedes Jahr rund 15 Prozent der kleinen Patienten von ganz allein mit dem Bettnässen aufhören. Ein Arzt sollte dennoch in jedem Fall abklären, ob körperliche Ursachen für das Bettnässen vorliegen, die anders behandelt werden müssen.