Besenreiser - Ursachen, Symptome und Behandlung

Es gibt verschiedene Ursachen, die zur Bildung von Besenreisern oder auch Besenreiservarizen führen. Es handelt sich dabei jedoch um eine harmlose Erkrankung. Besenreiser verursachen normalerweise keine Beschwerden. Die Diagnose stellt der Hausarzt oder Facharzt für Venenerkrankungen. Informieren Sie sich über Ursachen, Symptome und Behandlung von Besenreisern.

Von Claudia Haut

Besenreiser: Generelle Merkmale

Bei Besenreisern, man spricht auch von Besenreiservarizen, handelt es sich um kleine Venen, die deutlich sichtbar in Fächer- oder Netzform direkt unter der Oberhaut, am häufigsten an den Beinen, auftreten. Ausgelöst werden sie durch ein gestautes Venensystem; es kann jedoch auch eine erbliche Veranlagung bestehen. Besenreiser gelten als Sonderform von Krampfadern; in vielen Fällen entwickeln sich daraus andere Formen.

Abgrenzung Besenreiser im Gesicht

Es ist wichtig, Besenreisern von solchen im Gesicht abzugrenzen. Bei diesen handelt es sich um so genannte Teleangiektasien; kleine erweiterte Kapillargefäße, welche netzförmig auftreten. Zu den typischen Gesichtsregionen zählen Nasenflügel sowie die Partien über dem Jochbein.

In der Regel sind die Teleangiektasien harmlos. Sie sind genetisch bedingt und auf eine angeborene Bindegewebsschwäche zurück zu führen.

Ursachen

Als Folge einer mangelnden Funktion oder Überlastung der Venenklappen staut sich das Blut in den Venen, sodass diese ausleiern. Es kommt zu den besagten Besenreisern.

Die meisten Patienten mit Besenreisern sind weiblich und haben ein schwaches Bindegewebe. Die Veranlagung zu einem schwachen Bindegewebe wird in der Regel vererbt.

Zu wenig körperliche Bewegung in Kombination mit Übergewicht und/oder langem Sitzen oder Stehen sind zusätzliche Risikofaktoren für die Bildung von Besenreisern. Sitzt oder steht man für eine längere Zeit, so wird die Zusammenarbeit von Venenklappen und Muskelpumpen gestört - das Blut kann nicht mehr zum Herzen transportiert werden und fließt stattdessen wieder in die Venen zurück, was auf Dauer zu der Ausleiherung der Gefäßwände führt.

Auch eine Schwangerschaft kann Besenreiser auslösen, ebenso die Einnahme der Antibabypille, besonders bei Frauen über 30. Auslöser ist hierbei das Östrogen, die zur Erschlaffung der Gefäßwände führen. Zu den weiteren Risikofaktoren zählen das häufige Tragen von hohen Schuhen sowie das Rauchen.

Symptome

Als Besenreiser bezeichnet man die Vorstufe der Krampfadern. In der Regel lösen sie - wenn überhaupt - psychische Probleme bei den Patienten aus. Schmerzen oder körperliche Beeinträchtigungen bestehen durch die Besenreiser nicht.

Besenreiser sind an den Beinen als kleine blaue oder rote Äderchen zu sehen. Dies ist auch der Grund, weshalb besonders Frauen darunter leiden und ihre Besenreiser als wahres kosmetisches Problem ansehen. Häufig trauen sich die Patienten nicht mehr, kurze Hosen zu tragen.

Diagnose

Facharzt für die Diagnostik von Venenerkrankungen ist ein Arzt mit der Zusatzbezeichnung Phlebologie. Jedoch kann oftmals auch der Hausarzt die Diagnostik durchführen.

Die Diagnose von Besenreisern ist kein kompliziertes Unterfangen, da man sie mit bloßem Auge erkennen kann. Trotzdem erfolgt zudem eine Anamnese mit Fragen

  • zum Alter
  • bezüglich des Rauchens
  • zu Bindegewebserkrankungen
  • zu abendlichen Schwere- oder Spannungsgefühlen in den Beinen
  • zu einer bestehenden oder kürzlich bestandener Schwangerschaft
  • zu möglichen Besenreisern bei Familienmitgliedern

Es folgt eine körperliche Untersuchung. Dabei wird der Mediziner auch auf mögliche Verfärbungen oder Schwellungen der Haut achten. Möchte er mögliche tiefer liegende Krampfadern ausschließen, kann eine Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung erfolgen.

Bei dieser Untersuchung kann der Arzt auch feststellen, ob Venen bereits erweitert sind. Nach Abschluss aller Untersuchungen kann der Arzt eindeutig sagen, ob es sich um harmlose Besenreiser oder ernstzunehmende andere Venenerkrankungen handelt. Dies ist für eine mögliche weitere Behandlung ausschlaggebend.

Verlauf

Konnte von einem Arzt abgeklärt werden, dass es sich um Besenreiser handelt, stellen diese zwar ein kosmetisches jedoch meist kein medizinisches Problem dar. Die Patienten - besonders die weiblichen - leiden jedoch meist psychisch sehr unter ihren unschönen Beinen und unterziehen sich daher einer Behandlung.

Besenreiser können auch die Vorstufe zu ernstzunehmenden Venenerkrankungen wie zum Beispiel Krampfadern sein, und sollten daher unbedingt von einem Arzt untersucht werden. Sie können auch die Vorstufe eine Thrombose im Bereich des Beines sein, die lebensgefährlich werden kann.

Behandlung

Besenreiser müssen nicht zwingend behandelt werden. Wenn sich der Patient jedoch aus kosmetischen Gründen zu dem Eingriff entscheidet, kann dieser von einem Facharzt für Phlebologie durchgeführt werden.

Verödung

Meistens werden Besenreiser verödet. Im Rahmen der so genannten Sklerosierungsbehandlung werden Alkohol oder ein spezieller Schaum (die so genannte Schaumverödung) in die feinen Venen gespritzt.

Die Venen verkleben und sind dann von außen nicht mehr zu sehen, da kein Blut mehr durchfließen kann. Meist muss der Patient mehrere Sitzungen durchführen lassen, bis alle Besenreiser verschwunden sind.

Jeder Eingriff dauert etwa 15 Minuten. Am Behandlungstag und teilweise auch noch einige Tage später müssen die Patienten meist einen Kompressionsstrumpf tragen, um blaue Flecken oder auch Folgeerkrankungen wie Thrombosen zu vermeiden.

Laserbehandlung

Oberflächliche Besenreiser können auch per Laser behandelt werden. Der Laser verödet dabei die Besenreiser, so dass sie schrumpfen. Narben bleiben hier nicht zurück.

Die Eingriffe erfolgen im Rahmen einer ambulanten Behandlung. Der Patient erhält dazu nur in einigen Fällen eine örtliche Betäubung in das zu behandelnde Bein. Meistens ist der Eingriff derart schmerzarm, dass eine Betäubung nicht notwendig ist.

Beim Lasern richtet man gebündelte Lichtenergie auf die Venen; dadurch werden sie verödet. Das Blut in den Gefäßen wird stark erhitzt, sodass diese unwiderruflich geschädigt werden - somit können sie vom Körper abgebaut werden.

Diese Behandlung ist vor allem bei dünnen Gefäßen anwendbar. In der Regel benötigt man mehrere Sitzungen. Möglich sind Pigmentstörungen nach der Behandlung.

Behandlung mit Blitzlampe

Auch mithilfe der Blitzlampe lassen sich Besenreiser entfernen. Hierbei arbeitet man mit einfarbigen Lichtimpulsen. Besonders geeignet ist diese Behandlung für größere Körperregionen, und auch hier sind mehrere Sitzungen erforderlich.

Weitere Möglichkeiten

Handelt es sich um größere Besenreiser, wird mitunter auch eine Kombination der Verödung und Laserbehandlung vorgenommen. Neben diesen chirurgischen Methoden gibt es auch verschiedene Salben, die einen kühlenden Effekt auf die Beine haben. Sie senken den Druck in den Venen und beeinflussen so positiv die Besenreiser.

Vorbeugung

Wer Besenreiser vermeiden möchte, sollte sich regelmäßig körperlich bewegen. Fahrradfahren eignet sich zum Beispiel besonders gut, um die Venen zu stärken, aber auch

Auch eine spezielle Venen- und Entstauunggymnastik kann helfen.

Besonders Menschen, die beruflich lange stehen oder sitzen müssen, sollten so oft wie möglich ihre Beine hochlegen. Auch das kalte Abbrausen der Beine regt die Durchblutung an und hilft so, Besenreiser zu vermeiden.

In jedem Fall sollte man sich gesund ernähren und dadurch Übergewicht vermeiden. Je mehr Gewicht die Beine tragen müssen, desto höher ist das Risiko, eine Venenerkrankung zu erleiden.

Da auch das Rauchen ein Risikofaktor für die Entstehung von Besenreisern ist, sollte darauf besser verzichtet werden. Gleiches gilt für die Einnahme der Antibabypille ab einem Alter von 30 Jahren.

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