Neue Immuntherapie verzögert Tumorwachstum bei Bauspeicheldrüsenkrebs

Tumorwachstum bei Bauchspeicheldrüsenkrebs konnte durch neue Therapie verzögert werden

Von Frank Hertel
29. März 2011

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist selten. Er macht in Deutschland nur drei Prozent der Krebserkrankungen aus. Aber Bauchspeicheldrüsenkrebs ist meistens tödlich. Fünf Jahre nach der Diagnose leben nur noch sechs Prozent der Männer und acht Prozent der Frauen. Diese Krebsart zeigt im Frühstadium keine Symptome.

Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs

Wenn man sie dann schließlich doch entdeckt, ist ein operativer Eingriff nicht mehr möglich. Behandelt werden die Patienten mit einer Mischung aus Chemotherapie und Bestrahlung.

Ein Team um den US-Forscher Gregory Beatty von der University of Pennsylvania in Philadelphia hat in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Science" einen Artikel veröffentlicht, in dem es von einer neuartigen Immuntherapie zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs berichtet. Sie gaben 21 Patienten zusätzlich zur Chemotherapie einen speziell entwickelten Antikörper, der das Molekül CD40 auf den Immunzellen aktiviert.

Antikörper konnte Tumorwachstum für mehrere Monate stoppen

Der Effekt war, dass somit das Tumorwachstum für durchschnittlich 5,6 Monate gestoppt werden konnte. Die aktivierten Immunzellen griffen nach der Behandlung das Gewebe um die Tumorzellen an. Normalerweise schützen sie es.

Den Forschern ist klar, dass sie vorerst nur einen bescheidenen Erfolg erzielen konnten. Sie sind aber zuversichtlich, diese Immuntherapie weiterentwickeln zu können. Vor allem, dass sie es schaffen konnten, dass die Fresszellen (Makrophagen) des Immunsystems den Tumor angriffen, stimmt sie hoffnungsvoll.