Metastasen bei Pankreaskrebs: Protein fördert die Aggressivität der Krebszellen

Forscher kommen dem Protein CD95 auf die Spur und wollen es künftig als Tumorzellen-Marker einsetzen

Von Nicole Freialdenhoven
6. Februar 2015

Tumore bei einer Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse gelten als besonders aggressiv und bilden früh Metastasen. Dies führt dazu, dass die Krankheit bei der Entdeckung des Tumors oft schon so weit fortgeschritten ist, dass keine Heilung mehr möglich ist.

CD95 als Brandbeschleuniger

Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums haben sich nun mit den Ursachen für die hohe Aggressivität der Tumore beim Pankreaskrebs beschäftigt und kamen dabei dem Protein CD95 auf die Spur. Schon 2008 wurde festgestellt, dass dieses Oberflächenmolekül bei bestimmten Hirntumoren deren Aggressivität steigert und das Wachstum beschleunigt.

Nun konnten die Forscher in Experimenten mit immungeschwächten Mäusen beobachten, dass CD95 auch beim Bauchspeicheldrüsenkrebs wie ein Brandbeschleuniger wirkt: Je mehr CD95 die Krebszellen an der Oberfläche trugen, umso aggressiver breiteten sie sich aus.

APG101 zur Brandbekämpfung

Um die Wirkung von CD95 zu schwächen, setzte das Forscherteam den Wirkstoff APG101 ein, der den Kontakt der Proteinmoleküle mit ihren Bindungspartnern verhindert. Sie hoffen, dass CD95 zukünftig als Marker genutzt werden kann, um Tumorzellen mit hohem Risiko für Metastasenbildung früh zu erkennen und zu behandeln.