Biopsie der Bauspeicheldrüse bei Krebs: Prognose der Patienten verschlechtert sich nicht

Wie eine aktuelle Studie zu Biopsien der Bauchspeicheldrüse zeigt, ist die Angst vor Metastasen unbegründet

Von Cornelia Scherpe
15. Januar 2015

Bei einer Biopsie wird lebendes Gewebe aus dem Körper entnommen. Dies ist für den Patienten zwar nicht sehr angenehm, jedoch weitgehend ungefährlich.

Allerdings steht seit einiger Zeit die Frage im Raum, wie sich dies bei Biopsien von Organen mit Krebs verhält. Die Sorge war, dass sich durch die Entnahme einige Tumorzellen lösen und ins umliegende Gewebe gelangen. Dies würde bedeuten, dass sich durch die Biopsie leichter Metastasen bilden und damit die Gesamtprognose für den Patienten schlechter wird.

Keine Verschleppung von Krebszellen

Diese Sorgen sind aber offenbar unbegründet, wie eine aktuelle Studie zu Krebs in der Bauchspeicheldrüse zeigt. Wer an einem solchen Pankreaskarzinom leidet und eine Biopsie der Drüse erfährt, muss keine Verschleppung von Krebszellen befürchten. Dies wurde bei 2.034 Patienten getestet.

Aktuelle Studie

Alle hatten zwischen 1998 und 2009 die Diagnose erhalten. Bei 498 dieser Menschen wurde eine Biopsie des kranken Organs durchgeführt, die übrigen 1.536 konnte man als Kontrollgruppe nutzen.

In den kommenden Monaten wurden alle Patienten nach den Standards der Krebstherapie gegen ihren Tumor behandelt. Da Bauspeicheldrüsenkrebs jedoch eine schlechte Prognose hat, waren nach 21 Monaten viele Patienten bereits verstorben.

Die Forscher sahen nach, in welcher Gruppe sich diese Menschen befunden hatten und konnten eindeutige Zahlen vorfinden: Von jenen mit Biopsie waren 50 Prozent inzwischen verstorben, von Patienten ohne Biopsie waren es 64 Prozent.

Kein Einfluss auf Krankheitsverlauf

Die kleine Zahl zeigt deutlich, dass die Gewebeentnahme keinen Einfluss auf den Verlauf der Krebserkrankung gehabt hatte.

Ärzte und Patienten können sich daher gleichermaßen darauf verlassen, dass eine Biopsie sicher ist und sich nicht auf die Prognose auswirkt. Ist sie für eine Diagnose notwendig, sollte im Gegenteil auf keinen Fall darauf verzichtet werden.