Bauchspeicheldrüsenkrebs - Forscher finden neue Risikogene

Von Cornelia Scherpe
5. August 2014

Der Bauchspeicheldrüsenkrebs wird in der Fachsprache "Pankreaskarzinom" genannt und gehört zu den aggressivsten Krebsarten. Die Prognose ist bei der Mehrheit der Patienten schlecht, da der Tumor oft zu spät erkannt wird. In 80 Prozent der Fälle kommt es zur Diagnose, wenn das bösartige Gewebe bereits so weit vorangeschritten ist, dass man das Leben der Patienten nur noch geringfügig verlängern kann. Die Betroffenen sterben meist innerhalb von zwölf Monaten nach der Diagnose.

Neue Risikogene für Bauchspeicheldrüsenkrebs gefunden

Aufgrund der schlechten Prognose sind Forscher weltweit darum bemüht, den Bauchspeicheldrüsenkrebs besser zu verstehen und so eventuell neue Therapien oder auch Früherkennungen zu entwickeln. In zwei Großstudien zum Genom der Krebsgeschwüre konnte man vier Gene ausfindig machen, die unmittelbar mit der Entstehung von Pankreaskrebs zusammenhängen. In der aktuellen dritten Studie fand man nun fünf weitere Risikogene.

Dafür hatte man 14.397 gesunde Menschen und 7.683 Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs untersucht. Man nahm Gewebeproben und analysierte diese eingehend. Dabei betrachtete man 700.000 der sogenannten "Einzelnukleotid-Polymor­phismen", kurz auch SNP. Die SNPs sind Bestandteil der DNS und stellen immerhin 90 Prozent der genetischen Variationsmöglichkeiten da. Im direkten Vergleich zwischen Krebspatienten und gesunden Menschen fanden die Forscher in neun der SNPs klare Abweichungen. So kam man den fünf neuen Risikogenen für Bauchspeicheldrüsenkrebs auf die Spur.

Bisher keine effiziente Früherkennung für Bauchspeicheldrüsenkrebs möglich

Ein Tumor in der Bauchspeicheldrüse wird jedoch selten vererbt. Gerade einmal 13 Prozent der Fälle gehen auf die Vererbung zurück. Die gefundenen Risikogene erklären von dieser Gruppe gerade einmal neun Prozent der auftretenden Tumoren. Es muss also noch eine Reihe weiterer Risikogene geben.

Die entdeckten Gene können derzeit auch noch nicht genutzt werden, um ein gutes Screening zu entwickeln. Eine effiziente Früherkennung lässt also noch auf sich warten.