Künftig eventuell durch Speichelprobe erkennbar

Bauchspeicheldrüsenkrebs soll in Zukunft anhand von Bakterien erkannt werden können, die sich im Mundraum befinden

Von Frank Hertel
17. Oktober 2011

Eine US-Studie, die in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Gut" veröffentlicht wurde, bestätigt einen Zusammenhang zwischen Bauspeicheldrüsenkrebs und einer bestimmten Mundflora. Man untersuchte den Speichel von zehn Patienten mit Pankreaskarzinom, dessen Tumor noch nicht gestreut hat, und verglich ihn mit dem Speichel von zehn gesunden Probanden gleichen Alters.

Bakterienarten sind sehr unterschiedlich

Die Krebspatienten hatten 31 Bakterienarten im Mund, die bei den Gesunden nicht zu finden waren. Dafür hatten die Gesunden 25 Arten im Speichel, die sich bei den Kranken nicht finden ließen. Ein weiterer Versuch mit 28 anderen Pankreaskarzinom-Patienten und weiteren 28 gesunden Teilnehmern gleichen Alters bestätigte das erste Ergebnis.

Auch die Gewebeproben von 28 Menschen, die an Pankreatitis (chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung) erkrankt waren, zeigten, im Vergleich mit Gewebeproben von gesunden Probanden, den selben Unterschied in der bakteriellen Speichelflora. Bei den Kranken kamen die Bakterienarten "Neisseria elongata" und "Streptococcus mitis" viel seltener vor als bei den Gesunden, dafür hatten die Gesunden öfter das Bakterium "Granullicatella adjacens" im Mund.

Die Forscher hoffen durch eine Analyse des Speichels Bauchspeicheldrüsenkrebs in Zukunft früher erkennen zu können. Pro Jahr erkranken in Deutschland 13.000 Menschen an dieser Krankheit.