Weißen Hautkrebs operieren - bei verbliebenen Krebszellen sofort erneut schneiden

Erhebungen haben ergeben, dass postoperative Schnittränder häufig noch einige Krebszellen enthalten

Von Cornelia Scherpe
1. Februar 2013

Menschen mit einem Basaliom leiden am weißen Hautkrebs. Anders als beim Melanom (dem schwarzen Hautkrebs) kann diese Form nur unter sehr seltenen Bedingungen Metastasen bilden. Daher haben Patienten auch eine gute Prognose, wenn sie nach der Diagnose sofort unter das Messer kommen. Via Skalpell kann der Chirurg das gesamte Basaliom entfernen und den Patienten so von seinem Krebsleiden befreien.

Gefahr durch ärztliche Rücksicht

Allerdings kann sich in der Nachuntersuchung herausstellen, dass der Arzt zu vorsichtig war und die nun vorhandenen Schnittränder noch einige Krebszellen enthalten. Erhebungen haben ergeben, dass dies tatsächlich auch bei jedem dritten Patienten der Fall ist. Oft sind die neuen Tumoren dann auch noch aggressiver als ihr Vorgänger und wachsen schnell in die Tiefe.

Daher raten Onkologen, dass bei jeder Kontrolluntersuchung mit neuem Krebsbefund ohne langes Zögern sofort noch einmal operiert wird. Wenn innerhalb kürzester Zeit das noch übrige Krebsgewebe nun vollständig entfernt wird, dann lassen sich die meisten Rückfälle auch vermeiden. Das von vielen Ärzten auf Rücksicht auf den Patienten praktizierte Verhalten des Wartens ist nicht hilfreich.

Gesundheit vor Ästhetik

Auch wenn ein Basaliom keine Metastasen im Körper bildet, kann es dennoch mit genügend Zeit sehr stark wachsen und dadurch auch lange Ausläufer unter der Hautoberfläche bilden. Daher ist Abwarten, ob erneut ein Tumor heranwächst, die schlechtere von zwei Möglichkeiten. Die Chirurgen sollten auch dann nicht zögern, wenn sich die Krebszellen an eher schwierigen Stellen wie dem Gesicht befinden. Zwar kann ein großzügiges Entfernen von Gewebe gerade hier zu ästhetischen Problemen führen, doch diese sind definitiv besser, als ein erneuter Krebsrückfall.