Bandscheibenvorfälle werden weniger oft operiert

Von Marion Selzer
12. Dezember 2011

Auch wenn die Diagnose Bandscheibenvorfall vorzuliegen scheint, empfehlen Chirurgen heute weniger schnell zur Operation. Denn in vielen Fällen stellt sich nach einiger Zeit heraus, dass die Ursache der Probleme nicht in einem Bandscheibenvorfall begründet liegt, sondern auf verspannte Muskeln, abgenutzte Wirbelgelenke oder verengten Nervenaustrittsstellen zurückzuführen ist. Zudem kommen amerikanische Studien zu dem Ergebnis, dass gerade bei Rückenschmerzen auch die psychische Komponente eine Rolle spielt.

Werden dann die negativen Stimmungen beseitigt, verschwinden oftmals auch die Schmerzen. Statt auf Operationen setzen Ärzte daher verstärkt auf Krankengymnastik, Schmerzmittel und gezielt ausgeführte Sporteinheiten. Operationen sollten dagegen nur als letztes Mittel in Betracht gezogen werden, oder auch dann, wenn in Folge der Beschwerden Darm- und Blasenfunktion eingeschränkt sind.