Bandscheibenvorfall sinnvoll behandeln: Helfen Injektionen?

Von Cornelia Scherpe
17. März 2014

Menschen mit einem Bandscheibenvorfall leiden unter starken Schmerzen und müssen diese meist auch für viele Wochen und gar Monate ertragen. Manche Ärzte raten zum Einsatz von Lokalanästhetika direkt bei der betroffenen Stelle. Die Injektion der schmerzlindernden Wirkstoffe soll so zur Linderung der kompletten Beschwerden führen. Wie sinnvoll diese Symptombehandlung ist, wird schon länger kontrovers diskutiert. Eine neue Meta-Studie hat die Ergebnisse älterer Untersuchungen zusammengeführt und möchte so neue Klarheit bringen.

Insgesamt wurden 23 Studien berücksichtigt, die eine ausreichend große Teilnehmerzahl und vor allen Dingen eine Kontrollgruppe gehabt hatten. Wie man von Lokalanästhetika erwarten sollte, führte diese Form der Therapie zu einer schnellen Besserung der Schmerzen um wenigstens 50 Prozent. Diese Besserung wurden bei mindestens 50 Prozent der Patienten so erreicht, dass die Männer und Frauen sich wieder flüssiger bewegen konnten. Allerdings ist dies ein eher kurzfristiger Effekt, da nach dem Abklingen der Lokalanästhetika-Wirkung die Schmerzen wiederkommen können.

Injektionen sinnvoll, weil Körper sich kurzzeitig regenerieren kann

Dennoch kann der Einsatz der Injektionen sehr sinnvoll sein, so die Forscher, damit die Patienten überhaupt erst einmal schmerzfrei werden. Der Körper hat dann die Zeit, sich so weit es geht selbst zu regenerieren. Bleiben die Schmerzen dagegen ständig bestehen, führt dies bei vielen Menschen zu einer Schonhaltung und sie belasten ihren Körper beim Bewegen erst recht falsch. Das fördert Verspannungen und kann die Probleme der Funktionalität nur noch weiter steigern.