Zuviel Salz macht krank: Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen festgestellt

Von Nicole Freialdenhoven
11. März 2013

Dass übermäßiger Salzkonsum nicht gut für die Gesundheit ist, wissen die meisten. Doch bislang wurde Salz vor allem mit Herz-Kreislaufbeschwerden in Zusammenhang gebracht, weil ein Zuviel an Salz den Blutdruck in die Höhe treibt. Nun haben Forscher der renommierten Yale University in den USA zum ersten Mal einen Zusammenhang zwischen Salz und Autoimmunkrankheiten hergestellt. Möglicherweise ist der hohe Salzkonsum mit verantwortlich für die gestiegene Zahl dieser Krankheiten, zu denen u.a. Multiple Sklerose, Rheuma und Schuppenflechte gehören.

Die Forscher hatten festgestellt, dass bei Menschen, die in Fast-Food-Restaurants das stark gesalzene Essen dort zu sich genommen hatten, die Zahl der weißen Blutkörperchen stark angestiegen war. Dabei handelte es sich um bestimmte T-Zellen, die Entzündungen fördern. Bei weiteren Versuchen im Labor wurden diese Th17-Zellen ausfindig gemacht, die vor allem im Darm leben und normalerweise anderen Zellen beim Kampf gegen Krankheitserreger helfen. Gibt es jedoch zu viele von ihnen, greifen sie stattdessen körpereigenes Gewebe an.

Als den Th17-Zellen im Labor mehr Salz zugeführt wurde, vermehrten sie sich sprungartig. Bei Experimenten mit Mäusen ergab sich das gleiche Bild: Als die Mäuse mehr Salz erhielten, verschlimmerte sich bei ihnen eine mit menschlicher Multipler Sklerose vergleichbare Hirnentzündung. Nun sollen weitere klinische Studien feststellen, ob diese Erkenntnisse auch auf den Menschen übertragbar sind.