Im Kampf gegen die systemische Sklerose könnte eine Stammzelltherapie helfen

Von Cornelia Scherpe
30. Juni 2014

Die systemische Sklerose gehört zur Gruppe der Autoimmunerkrankungen. Hier richtet sich das Immunsystem im ganzen Körper (daher systemisch) sowohl gegen die Blutgefäße als auch gegen die Zellen, die das Bindegewebe herstellen.

Aus diesem Grund ist die systemische Sklerose extrem gefährlich und verläuft leider oft tödlich. Bis zu 50 Prozent der Betroffenen sterben innerhalb der ersten fünf Jahre nach Krankheitsausbruch.

Stammzelltherapie statt wirkungsloser Immunsuppresion

Bisher sind Mediziner im Kampf gegen die systemische Sklerose fast machtlos. Die beste Idee ist eine Immunsuppression, damit die Abwehrkräfte den Körper nicht weiter angreifen.

Doch die systemische Sklerose ist sehr hartnäckig und zeigt sich gegenüber der meisten Immunsuppressiva gänzlich unbeeindruckt. Nur das sehr starke Mittel "Cyclophosphamid" bremst den Verlauf, stoppt ihn jedoch auch nicht ganz. Der Patient gewinnt also nur Zeit.

Dies könnte sich durch den Einsatz einer Stammzelltherapie ändern. Forscher haben herausgefunden, dass sich dadurch zwar bestehende Schäden nicht mehr beheben lassen, doch zumindest kommt der Krankheitsverlauf vermutlich zu einem Stillstand.

Durch die Therapie werden die blutbildenden Zellen im Körper ausgetauscht. Da hier auch der Geburtsort vieler Zellen des Immunsystems ist, kann die Krankheit durch den Austausch vielleicht gestoppt werden. Neu gebildete Immunzellen sind nach dem Neustart eventuell nicht mehr so aggressiv und greifen die Körperzellen nicht mehr irrtümlich an.

Kleiner Erfolg in der Stammzelltherapie

In der ersten Studie arbeite man mit 154 Betroffenen, die maximal seit vier Jahren an systemischer Sklerose erkrankt waren. Eine Gruppe erhielt als Standardbehandlung "Cyclophosphamid" und die andere Hälfte eine Stammzelltherapie.

Im ersten Jahr starben acht Patienten aufgrund der Stammzelltherapie, was die Forscher zunächst verunsicherte. Neun weitere Teilnehmer verstarben aufgrund der systemischen Sklerose, die nicht in den Griff bekommen werden konnte. Zwei weitere Todesfälle entfielen auf ein Herzleiden und auf Krebs.

Am Ende der sechs Jahre Beobachtungszeit waren 19 Tode in der Gruppe der Stammzelltherapie, aber 23 Tode in der Kontrollgruppe aufgetreten. Die Therapie war daher dennoch ein Erfolg.

Auch subjektiv gaben die Patienten der Stammzelltherapie eine höhere Lebensqualität an.