Vorsicht bei Antiepileptika in der Schwangerschaft - Durch Valproinsäure droht dem Kind Autismus

Von Cornelia Scherpe
25. April 2013

Frauen, die an Epilepsie leiden, haben es gerade in der Schwangerschaft sehr schwer. Bei starken Leiden können sie kaum auf ihre Medikamente verzichten, doch dabei gehen sie das Risiko ein, dass ihr ungeborenes Kind Schaden nimmt.

Gerade bei Valproinsäure ist das relativ häufig der Fall. Das Mittel gilt als besonders gefährlich für Föten. Immer wieder kommt es zu Fehlbildungen wie einem offen Rücken oder Gaumenspalten.

Nun hat eine Studie herausgefunden, dass nicht nur die körperliche Entwicklung der Kinder durch das Mittel beeinträchtigt wird. Offenbar steigt die Gefahr, dass die Ungeborenen später einmal an Autismus erkranken werden. Zu diesem Schluss kommt eine Studie aus Deutschland.

Die Forscher hatten sich die Daten von 655.000 Müttern und ihren Kindern angesehen. Die Probanden stammten aus Dänemark und der medizinische Wertegang aller Kinder konnte bis zum 14. Lebensjahr nachverfolgt werden. Nicht alle Mütter hatten während der Schwangerschaft Antiepileptika einnehmen müssen. Die Ausnahmen galten dann als Kontrollgruppe. Insgesamt betrug die Autismus-Gefahr für alle Kinder der Studie nur 1,52 Prozent.

Nun sah man sich allein jene Kinder an, deren Mütter mit Valproinsäure während der Schwangerschaft hatten therapiert werden müssen. Dies waren genau 508 Kinder. Bildete man aus ihnen eine eigene Gruppe, so stieg die Gefahr für Autismus schlagartig auf 4,42 Prozent. Durch die Einnahme von Valproinsäure durch die Mutter steigt das Autismus-Risiko für das Kind folglich um fast das 3-Fache.

Bei geplanten Schwangerschaften sei es daher durchaus ratsam vorher mit dem Arzt über Alternativen der Therapie zu sprechen.