Systematisches Vorgehen ist Autisten fremd

Autistische Kinder gehen beim Suchen von Gegenständen unkoordinierter vor

Von Cornelia Scherpe
4. Januar 2011

Die meisten Menschen gehen ganz systematisch vor, wenn sie etwa die Autoschlüssel verlegt haben, oder wichtige Dokumente sortieren. Unser Gehirn wählt diese Vorgehensweise, weil sie uns das Erledigen der Aufgabe erleichtert und im Allgemeinen zu weniger Fehlern verleitet. Menschen, die unter Autismus leiden, können jedoch nicht so denken und arbeiten.

Kinder ohne Autismus gehen strukturierter vor

Forscher fanden in einer Studie heraus, dass das Gehirn von Autisten nicht systematisch vorgehen kann. Die oft im Kindesalter auftretende Entwicklungsstörung behindert diese Form des Denkens. In Tests mit 20 autistischen und 20 altersgerecht entwickelten Kindern zeigte sich, dass die jungen Autisten beim Suchen von Gegenständen weniger systematisch dachten.

Die Probanden waren alle so weit entwickelt, dass motorisch gesund waren und die Anweisungen der Versuchsleiter deutlich verstanden. Die "normalen" Kinder suchten Stück für Stück einen dunklen Raum nach kleinen Lämpchen ab, die in Mustern angeordnet waren. Diese Muster durchsahen sie recht schnell und fanden alle 49 Lampen nach und nach.

Die Autisten dagegen arbeiteten sehr unkoordiniert, sie liefen unnötig Strecken immer wieder ab und suchten so wesentlich länger, als ihre Gegengruppe. Muster in der Anordnung konnten sie nicht erkennen.