Autismus angeboren: Fehlentwicklung in der Hirnrinde entdeckt

Von Nicole Freialdenhoven
3. April 2014

Wird eine autistische Störung bei Babys schon sehr früh entdeckt, könnte eine Therapie möglicherweise zu einer durchweg normalen Entwicklung des Kindes beitragen. Das Gehirn kann sich in dieser Zeit noch umstrukturieren und die Defizite ausgleichen.

Dies erklärten Forscher der University of California, die sich mit der Entstehung von Autismus im Gehirn beschäftigt haben und das Gewebe von insgesamt 22 Kindern analysierten, die im Alter zwischen 2 bis 15 Jahren verstorben waren.

Veränderungen in Hirnstrukturen bei Autisten beeinflussen das Verhalten

Dabei stellten sie fest, dass bei 10 von 11 autistischen Kindern bestimmte genetische Marker in der Großhirnrinde fehlten, während diese bei nur einem von 11 gesunden Kindern fehlten.

Generell wiesen die autistischen Kinder Veränderungen an den Stirn- und Schläfenlappen fest, die unter anderem das Sozialverhalten beeinflussen und die Verarbeitung von Gefühlen - eben jenen menschlichen Verhaltensweisen, deren Fehlen zu den wichtigsten Symptomen des Autismus gehören.

Behebung von Defiziten durch Früherkennung

Die Tatsache, dass auch eines der gesunden Kinder eine solche Veränderung im Gehirn aufwies, zeigt nach Ansicht der Forscher, dass diese nicht unbedingt zu klinisch erkennbarem Autismus führen müssen.

Ein besseres Verständnis der Ursachen für Autismus kann möglicherweise zu einer besseren Früherkennung beitragen und zu frühen Therapien, so dass sich das kindliche Gehirn neu organisieren und die Defizite ausgleichen kann.